Karlsruhe mit allen Sinnen erleben – das kann man seit März 2018 auf dem kulinarischen Stadtrundgang durch die Fächerstadt. Dabei lernt man auf dieser kulinarischen Entdeckungsreise nicht nur drei verschiedene Lokalitäten der Karlsruher Gastroszene kennen, sondern erfährt bei einem Stadtspaziergang zwischen den einzelnen Gängen mehr über die Sehenswürdigkeiten der badischen Metropole und lauscht spannenden Geschichten und Anekdoten.
Kennst Du das? Du läufst jeden Tag an Sehenswürdigkeiten und Gebäuden Deiner Stadt vorbei, nimmst sie aber gar nicht richtig wahr oder weißt nicht, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Warum also nicht mal in der Heimatstadt auf Erkundungstour gehen? Noch dazu, wenn man dabei auch gleich noch verschiedene Restaurants entdecken und sich durch Leckereien schlemmen kann! Am besten geht das bei einem kulinarischen Stadtrundgang durch Karlsruhe.
Kulinarischer Stadtrundgang Karlsruhe: In drei Gängen durch die Fächerstadt
Aperitif & Vorspeise in der Heiligen Sophie
Treffpunkt für die Stadtführung ist die Heilige Sophie in der westlichen Innenstadt, die seit über 35 Jahren zur Karlsruher Gastronomieszene gehört. Übrigens auch ein Tipp für alle, die gerne Cocktails trinken oder sogar an einem Cocktailkurs teilnehmen wollen. Eine weitere Besonderheit: Neben dem gemütlichen Gastraum im Erdgeschoss gibt es noch den urigen Gewölbekeller. Der Abend beginnt mit einem Aperitif und auch der erste Gang wird serviert: Es gibt badische-mediterrane Tapas und schon nach kurzer Zeit sind alle in nette Gespräche vertieft. Daher fällt der Aufbruch schwer, doch wir haben ja noch einiges vor!
Stadtrundgang Karlsruhe Teil 1: Durch die Südliche Waldstraße zum Marktplatz
Von der Sophienstraße biegen wir in die Südliche Waldstraße ein, eine charmante Straße mit vielen kleinen Geschäften und Restaurants. Karlsruhe ist durch den architektonischen Grundriss auch als Fächerstadt bekannt. Vor einigen Jahren wurde daher das Projekt „Sonnenfächer“ ins Leben gerufen, um die Strahlen des Fächers mit goldgelben Fließen aus der Majolika-Manufaktur besonders hervorzuheben. Ein solcher Strahl verläuft auch durch die Waldstraße und führt bis zum Karlsruher Schloss. Finanziert werden die Fliesen durch Spender, die sich darauf verewigen können.
Apropos Fächerstadt: Thomas Jefferson war bei einer Deutschlandreise so vom außergewöhnlichen Stadtgrundriss Karlsruhes beeindruckt, dass er sich bei der Planung von Washington D.C. von diesem inspirieren ließ.
Weiter geht es zum Stephanienbrunnen gegenüber der Postgalerie. Der Brunnen sollte dazu beitragen, das Stadtbild zu verschönern und junge Künstler zu fördern – jedoch ohne Ausschreibung oder Wettbewerb. Und so kam es, dass die freizügige Nymphe sowohl im Stadtrat als auch in der Bevölkerung nicht überall auf Gegenliebe stieß. Wer genau hinschaut, kann dies an den Wasserspeiern am oberen Rand des Brunnens erkennen: Nicht besonders gut weggekommen sind die Gegner des Brunnenprojekts, die mit großen Nasen und bösem Blick als Karikatur nun für immer auf die Quellnymphe schauen müssen.
Wir passieren den Ludwigsplatz, der im Sommer ein beliebter Treffpunkt mit schönen Straßencafés und Kneipen ist. Am Ständehaus vorbei gelangen wir zum Naturkundemuseum, das in der Dämmerung schön beleuchtet wird. Von hier aus ist es nur ein kurzes Stück bis zum Marktplatz mit der Stadtkirche und dem Rathaus. Hier hat der Karlsruher Architekt Friedrich Weinbrenner mit seinen klassizistischen Bauten seine Handschrift hinterlassen. Ebenfalls auf dem Marktplatz steht das Wahrzeichen der Stadt: die Karlsruher Pyramide, das Grabmal des Stadtgründers Markgraf Karl Wilhelm. Doch nach wie vor steht der Marktplatz noch ganz im Zeichen der Großbaustellen im Rahmen der Kombilösung.
Hauptgang im Restaurant EigenArt
Nur wenige Schritte entfernt betreten wir das Restaurant EigenArt. Zum schönen Ambiente tragen wechselnde Ausstellungen bei, und auch sonst ist das Restaurant liebevoll eingerichtet und dekoriert. Besonderen Wert wird auf hochwertige und nachhaltige Produkte aus biologischem Anbau gelegt. Als Hauptgang unseres Menüs gibt es Knusper-Landhuhn mit Schmortomaten und gratinierter Polenta. Dazu ein Gläschen Muskateller aus der Pfalz, der sogar mir eingeschworener Rotweintrinkerin schmeckt. Daumen hoch, definitiv ein Restaurant-Tipp, um in schönem Ambiente lecker essen zu gehen.
Stadtrundgang Karlsruhe Teil 2: Vom Schloss zum Bundesverfassungsgericht
Auf die Hauptspeise folgt der zweite Teil der Stadtführung. Mittlerweile ist es dunkel geworden. In wenigen Minuten erreichen wir über den „Platz der Grundrechte“ das Karlsruher Schloss, das der Mittelpunkt des Fächergrundrisses ist. Im Sommer finden hier die Schlosslichtspiele statt, die seit dem 300-jährigen Stadtgeburtstag ein wahrer Besuchermagnet geworden sind. Doch auch jetzt im März ist das Schloss so schön beleuchtet, dass ich mich kaum sattsehen kann.
Doch der angekündigte Nachtisch lockt und nachdem wir das Bundesverfassungsgericht und die Karlsruher Kunsthalle passiert haben, gelangen wir zur dritten und letzten Station des Kulinarischen Stadtrundgangs.
Dessert in der Oberländer Weinstube
Die „Oberländer Weinstube“ ist eine Institution in Karlsruhe: Schon seit 1918 gibt es das Traditionsrestaurant, in dem man sich dank der historischen Einrichtung und dem Kachelofen fühlt wie im heimischen Wohnzimmer. Modern und kreativ interpretiert wird dagegen die deutsche Küche. Gute Voraussetzungen also für den Genuss eines außergewöhnlichen Desserts! Und wirklich: Die „Valrhona Inspiration mit Passionsfrucht und schwarzem Sesam“ zergeht auf meiner Zunge und kitzelt die Geschmacksnerven.
Kulinarischer Stadtrundgang Karlsruhe: Praktische Infos, Termine, Preise & Co.
- Termine: Von April bis Oktober sind für diese besondere Stadtführung monatliche Termine geplant.
- Beginn: 17 Uhr
- Dauer: ca. 4 Stunden
- Teilnehmerzahl: min. 10 Teilnehmer | max. 26 Teilnehmer
- Enthaltene Leistungen: 3-Gänge-Menü inkl. Getränkeempfehlung in drei ausgewählten Restaurants, 2-teilige Stadtführung (jeweils ca. 45 Minuten)
- Preis: 84 EUR
- Treffpunkt: Heilige Sophie, Sophienstraße 35, Karlsruhe
- Weitere Infos & Anmeldung
Mein Check: Pro & Contra
Mein Tipp: Bei dieser Stadtführung kannst Du Karlsruhe wirklich mit allen Sinnen erleben und so nicht nur verschiedene Restaurants kennenlernen, sondern dank einer sympathischen Gästeführerin auch in die Geschichte von Karlsruhe eintauchen.
… aber es wird einiges geboten von der gehobenen Küche bis zur spannenden, mit Anekdoten gespickten Stadtführung.
Wie würde Dir dieser kulinarische Stadtrundgang durch Karlsruhe gefallen? Oder hast Du vielleicht woanders schon mal eine ähnliche Stadtführung unternommen? Ich freue mich auf Deine Tipps in den Kommentaren!
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Das hört sich doch spannend an!
Wir haben es nicht weit nach Karlsruhe, vielleicht sollten wir es auch mal ausprobieren – vielen Dank für den Tipp!
Liebe Grüße
Stefan
.. in Bad Tölz gibt es auch eine Kulinarische Stadtführung; allerdings wird insgesamt sehr viel weniger gegessen, sprich, es sind eher Probierhäppchen, ebenfalls an 3 Stationen, verbunden mit einer Stadtführung, Dauer insgesamt ca. 2 Stunden … zu finden bei den Tölzer Stadtversuchern ….
Hallo Ulla,
das klingt auch toll, danke für den Tipp!
Liebe Grüße,
Marion