Malawi – das „warme Herz“ Afrikas

Malawi: Das warme Herz Afrikas

“Das warme Herz Afrikas” – so wird Malawi auch genannt. Diesem Namen macht das Land zwischen Tansania, Mosambik und Sambia alle Ehre. Und das liegt nicht nur am subtropischen Klima… Denn herzlicher könnten die Menschen in Malawi kaum sein. Auch wenn Malawi zu den ärmsten Ländern Afrikas gehört, so strahlen seine Bewohner doch eine große Lebensfreude aus und begegnen Besuchern mit einer Freundlichkeit, die ihresgleichen sucht. Während meiner Tour mit dem Overland Truck durch Ostafrika verbringe ich einige Tage in Malawi. Viel zu kurz, um tiefer in die Seele des Landes einzutauchen. Doch lange genug, um den Herzschlag des warmen Herzens Afrikas zu spüren. Und das nicht zuletzt dank der Begegnungen mit den Malawiern, kann ich sagen, dass die Reise nach Malawi mich auf besondere Weise berührt hat.

Mit dem Overland Truck quer durch Malawi

Unsere Overland Tour startet im kenianischen Nairobi. Die Reisegruppe ist klein und international, sie besteht aus nur neun Leuten aus Australien, Japan und Deutschland. Eine tolle Truppe gleichgesinnter Abenteuerlustiger, die schon nach wenigen Tagen zu Freunden werden. In den zurückliegenden zweieinhalb Wochen habe ich den Naivasha See im Rift-Valley gesehen, war auf Safari in der Masai Mara und mit dem Heißluftballon über die Savanne geschwebt. Ich habe die Big Five in der Serengeti erleben können und habe an den weißen Stränden der Gewürzinsel Sansibar die Seele baumeln lassen. Mit dem Overland Truck passieren wir von Tansania kommend die Grenze zu Malawi. Bevor die Fahrt weitergeht zu den Victoriafällen, durchqueren wir nun also Malawi.

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Und dieses mir bis dahin weitgehend unbekannte Land empfängt uns mit einem lauten, fröhlichen Lachen. Wir haben die Plane des Overland Trucks aufgerollt und festgezurrt, die Zipfel flattern aber im heißen, staubigen Fahrtwind. Rötlicher Staub legt sich auf meine verschwitzte Haut und macht es sich auf meinen Klamotten bequem. Strohgedeckte Lehmhütten ziehen an uns vorbei. Sie wechseln sich ab mit dem satten Grün der Bananenplantagen.

Auf den Straßen von Malawi

Malawi ist dicht besiedelt. Das halbe Land scheint unterwegs zu sein. Und das meist zu Fuß, Fahrräder sind Luxus. Am Straßenrand sind Zwiebeln, Kartoffeln, Maniok und Tomaten in bunten Schüsseln aufgeschichtet. Die Verkäufer hoffen, ihre mühsam selbst angebauten Kostbarkeiten an den Mann oder die Frau zu bekommen und so einen kargen Verdienst zu erwirtschaften. Baobab-Bäume strecken ihre knorrigen Äste dem strahlend blauen Himmel entgegen.

Der Overland Truck „Honey Badger“

Unser blauer Overland Truck, der den Namen “Honey Badger” verpasst bekommen hat, fällt überall, wo wir vorbeifahren, auf. Und der Spitzname passt  wie die Faust aufs Auge: Der Honigdachs nimmt es mit Löwen und Leoparden auf, steckt den Biss von Giftschlangen locker weg und am liebsten plündert er Bienenstöcke. Daher gilt er als das unerschrockenste Tier der Welt. Nomen est Omen – auch unser “Honey Badger” Truck hat ordentlich Wumms unter der Haube und transportiert uns unerschrocken durch Ostafrika.

Bereits auf unserer Route durch Kenia und Tansania winken uns die Leute am Wegesrand freundlich zu. Doch in Malawi ist die Freude richtig überschwänglich: Sobald wir ein Dorf mit seinen ockerfarbenen Hütten passieren, rennt unserem Truck eine euphorisch winkende Kinderschar hinterher. “Mzunguuuuu, Mzunguuuuu!” schmettern sie uns entgegen – so werden Weiße und Europäer genannt. Wir winken zurück und werden nicht müde den Kids ein “Hello!” zuzurufen. Das laute Kinderlachen schallt uns hinterher. Wir Touristen in unserem komischen Gefährt sind die Attraktion des Tages.

Dorfleben in Malawi

Der Malawi See – „Lake of Stars“

Schon bald nähern wir uns dem Malawi-See. Immer wieder sehen wir am Ufer große Gestelle, auf denen Fische in der Sonne getrocknet werden. Mit seinen 560 Kilometern Länge ist der Malawi-See der drittgrößte See Afrikas. Aufgrund seiner Artenvielfalt an Fischen, insbesondere Buntbarschen, wurde der südliche Teil des Sees zum ersten Süßwasser-Nationalpark der Welt ernannt und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. In der Sonne Afrikas glitzert das Wasser, als wären Tausende von Sternen vom Himmel gefallen. Diesem Funkeln verdankt der Malawi-See den Spitznamen “Lake of Stars”. Jedes Jahr findet am Ufer des Sees ein Festival gleichen Namens statt, bei dem vor allem afrikanische und britische Künstler und Bands auftreten.

Chitimba Camp am Malawi See

Unser erstes Camp auf malawischem Boden ist in Chitimba am nördlichen Ufer des Sees. Der Strand ist goldfarben, es wachsen Bananen- und Papayabäume. In der Ferne sind die Berge von Livingstonia und Nyika zu sehen. Unser Truck passiert ein großes Holzportal, das den Haupteingang des Camps markiert.  Das Camp ist beliebt bei Individualreisenden, Backpackern und natürlich Overland Touren. Es gibt auch einige Strandhütten, doch wir schlagen unsere Zelte auf dem Areal nahe der Kochstelle auf.

Begegnungen in Malawi: Von Medizinmännern, (Lebens-) Künstlern und vom Dorfalltag im warmen Herzen Afrikas

Nachdem wir uns ein bisschen von der langen Fahrt erholt haben, widmen wir uns der Suche nach Souvenirs. Denn vor dem großen Eingangstor des Camps haben sich einige Verkaufsstände angesiedelt, die Holzschnitzereien und anderes Kunsthandwerk anbieten. Die jungen Männer lassen ihren Charme spielen, um ihre Waren anzupreisen – mal mehr, mal weniger aufdringlich, aber meist mit einem lockeren Spruch auf den Lippen und einem schelmischen Augenzwinkern. Wir lernen Vin Diesel, Jack Sparrow, Dr. Who, Mr. Vegemite und Cheap as Chips kennen – die Malawis scheinen auf ausgefallene Spitznamen zu stehen…

Holzschnitzereien als Souvenirs

Da wir bisher auf unserer Reise kaum Gelegenheit hatten, auf die Jagd nach Mitbringseln zu gehen, können wir beim Shoppen kaum widerstehen. Den meisten von uns haben es die wunderschönen Holzschnitzereien angetan. Besonders beliebt sind Holzstühle mit filigranen Verzierungen. Sie können zwar zusammengeklappt werden, doch es ist mir ein Rätsel, wie jemand so ein Stück auch nur ansatzweise in seinem Gepäck unterbringen kann. Ich versuche meine Käufe auf die Verkäufer zu verteilen und halte mich an halbwegs handliche Holzkunstwerke wie ein Relief in der Form des afrikanischen Kontinents, Tierfiguren, Salatbesteck und selbst gefertigte Armbändchen und Ketten. Selbst damit bin ich schon hart an meinem Gepäcklimit.

Auch wenn wir – wie vermutlich viele der Gäste des Chitimba Camp – bei den Holzarbeiten zuschlagen: Die Konkurrenz ist groß und vom knappen Einkommen der Holzschnitzer und Verkäufer leben oft ganze Großfamilien. Deshalb sind auch Tauschgeschäfte gefragt – egal, ob Schuhe, T-Shirts, Kosmetikartikel oder Handys. Doch wir werden noch fast zwei Wochen unterwegs sein und brauchen das meiste noch für unsere restliche Tour bis zu den Victoriafällen, so dass wir leider nur wenig zum Tausch anzubieten haben.

Koch-Action im Camp

Am Abend kochen wir gemeinsam, wie es sich bei einer Overland Tour gehört. Es gibt Hausmannskost und jeder packt mit an. Nachdem wir gemeinsam gekocht haben, machen wir es uns frisch geduscht in der gemütlichen strohgedeckten Bar des Chitimba Camps gemütlich. Wie gut so ein kühler Cider nach einem heißen, staubigen Fahrtag schmeckt! Der Mond spiegelt sich im See und scheint auf der Oberfläche zu tanzen.

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Dorfleben in Malawi

Am nächsten Morgen brennt die Sonne schon früh vom Himmel und heizt schnell die Zelte auf. Also nichts wie raus aus dem Schlafsack! Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg ins Dorf, das nicht weit vom Camp entfernt ist. Vin Diesel, Mr. Vegemite und einige andere unserer neuen Freunde begleiten uns auf unserem Spaziergang durchs Dorf Chitimba. Wir kommen schon bald zur Grundschule des Dorfes. Es ist gerade Pause und von allen Seiten rennen Kinder auf uns zu. Wir werden mit großem Geschrei begrüßt: “Hellooooo!!! How are you? What’s your name?”

Und vor allem “Take photo! Picture, picture!” – alle möchten unbedingt fotografiert werden. Vor allem die Jungs drängen sich vor unseren Kameras. Sie machen lustige Posen, führen sich wie Halbstarke auf und übertrumpfen sich im Grimassenschneiden. Die Kinder sind ganz fasziniert davon, die Fotos von sich auf dem Display zu betrachten. Wie gerne hätte ich eine Polaroidkamera dabei gehabt, um ihnen ihre Fotos da lassen zu können!

Schule im Schichtbetrieb

Ein Lehrer begrüßt uns, erzählt von der täglichen Arbeit und führt uns übers Schulgelände. Eine Handvoll Lehrer unterrichtet rund 800 Kinder. Damit das einigermaßen gelingt, wird sozusagen in Schichten unterrichtet. Ein Teil der Kinder kommt am Vormittag zur Schule, der Rest hat nachmittags Unterricht.

Drei oder vier Gebäude stehen um den Schulhof herum. Die Schulzimmer bestehen aus nacktem Beton, es gibt weder Stühle noch Tische. Die Kinder sitzen auf dem Boden. Auch sowas wie eine Tafel gibt es nur in einigen wenigen Räumen. Stattdessen zeigt uns der Lehrer große Papierbögen, die sorgfältig beschrieben sind und an der  Wand hängen. Bücher, Papier, Stifte – es mangelt an allem. Trotzdem sind die Lehrer sehr engagiert und versuchen, die Kinder bestmöglich zu unterrichten.

Als wir nach gefühlten Hunderten von Fotos weitergehen, begleiten uns einige der Kids ein Stück. Sie haben Schulschluss, bald beginnt die “Nachmittagsschicht” in der Schule. Eine kleine, zarte Hand schiebt sich in meine. Maria ist vielleicht sieben oder acht Jahre alt. Sie ist so schmal und zierlich, dass sie deutlich jünger wirkt. Ihr verblichenes rosafarbenes Kleid schlabbert um ihre mageren Beine. Maria ist ein schüchternes Mädchen, sie beobachtet mich aus den Augenwinkeln und traut sich nicht, mich direkt anzuschauen oder mit mir zu sprechen. Aber meine Hand lässt sie nicht los. Erst kurz bevor wir zur Krankenstation kommen, läuft die kleine Maria davon. Bestimmt wohnt ihre Familie in einem der Häuser in der Nähe.

Zu Besuch in der Krankenstation

Die Krankenstation ist ein niedriger Backsteinbau mit grünem Dach und sieht noch relativ neu aus. Wir werden vom einzigen Arzt begrüßt. Er zeigt uns seine Wirkungsstätte: Die Behandlung von Malaria, HIV-Tests und  -Beratung zählen zu den wichtigsten Herausforderungen. Auch hier mangelt es an allen Ecken und Enden, selbst was grundlegende Dinge wie Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial oder sterile Spritzen anbelangt. Er deutet auf die fast leeren Regale, in denen nur wenige Schachteln der gleichen Sorte stehen: “Was wir am dringendsten benötigen, ist Medizin, um Malaria zu behandeln. Doch was wir von offizieller Seite geschickt bekommen, sind Kondome.”

Wir folgen ihm weiter durch die Krankenstation. Der Arzt führt uns durch eine Tür. Eine junge Frau sitzt erschöpft auf einem Bett, trinkt Cola und grüßt uns mit einem schwachen Kopfnicken. Als wir erfahren, dass sie erst vor einer halben Stunde ihr Baby zur Welt gebracht hat, sind wir peinlich berührt und wollen nicht stören – schließlich braucht sie Ruhe und Erholung. Doch der Arzt ist gerade im Redefluss…

Als wir schließlich die Krankenstation verlassen, schlägt uns die Mittagshitze entgegen. Es ist als ob man gegen eine Wand laufen würde. Ich habe das Gefühl, das Wasser schneller wieder heraus zu schwitzen, als ich es trinken kann.

Treffpunkt Dorfbrunnen

Kein Wunder, dass der Dorfbrunnen so wichtig für die Dorfgemeinschaft ist. Hier holen die Frauen das lebensnotwendige Wasser für ihre Familien. Viele balancieren die Wassereimer oder Kanister auf dem Kopf – und das über weite Strecken. Doch außerdem ist der Brunnen auch ein Treffpunkt, um sich auszutauschen und Neues zu erfahren. Und vielleicht auch, um ein bisschen über die Nachbarn zu tratschen.

Zu Besuch beim Medizinmann

Wir erreichen das Haus des Medizinmannes. Auf dem Platz davor zerkleinern Frauen Getreide in großen Mörsern. Eine andere Frau schüttelt das Mehl in einem großen Sieb, um die Hülsen zu entfernen. Hühner laufen über den Hof, Kleinkinder spielen am Boden und gucken uns neugierig aus großen, dunklen Augen an. Der Mehlstaub hängt in der Luft

Nach kurzer Wartezeit dürfen wir in die Hütte treten, der Medizinmann erwartet uns. Es dauert einen Moment, bis sich meine Augen an das Dämmerlicht gewöhnen. Rauch beißt in meiner Nase. Zusammen mit einer Kinderschar nehmen wir auf Matten am Boden Platz und harren der Dinge, die da kommen.

Der Tanz des Medizinmanns

Der Medizinmann ist in einen etwas sonderbaren grünen Kittel gehüllt, der an ein OP-Hemd erinnert – vielleicht war er das auch einmal. Auf seiner Brust prangt ein rotes Kreuz. Um die Hüfte und an den Knöcheln trägt er Kokosschalen und Metallstücke, die bei jeder Bewegung vor sich hin scheppern. Unsere Holzschnitzer-Freunde greifen zu den Trommeln und grooven sich ein. Dann beginnt der Tanz des Medizinmannes: Er stampft mit seinen bloßen Füßen, windet sich und dreht sich immer schneller im Rhythmus der Trommeln. Dazu bläst er in eine Pfeife, die um seinen Hals hängt – ein infernalischer Lärm. Der Reihe nach fordert er uns auf, sich seinem Tanz anzuschließen. Wir geben unser bestes, doch wir sind bis auf wenige Ausnahmen zu steif, um bei diesem Beat mithalten zu können. Über unsere stümperhaften Tanzversuche müssen wir genauso lachen, wie die Jungs an den Trommeln.

Dann zeigt uns der Medizinmann, wie es richtig gemacht wird: Sein Körper zuckt immer wilder, er tanzt sich in Trance. Und dann der Höhepunkt seiner Vorstellung: Er greift nach einem glühenden Scheit verkohlten Holzes und beißt davon ab, kaut darauf herum! Ganz großes Kino!

Wir treten aus der rauchigen Hütte wieder ins Freie. Nachdem sich der Medizinmann kurz erholt hat, bietet er uns an, die Zukunft aus der Hand zu lesen. Ich möchte mir das genauso wenig entgehen lassen wie einige andere aus meiner Reisegruppe. Einzeln betreten wir noch mal die Hütte, Vin Diesel übersetzt. Natürlich ist die Zukunft rosig, mindestens zwei Kinder sagt er so ziemlich jedem von uns voraus.

Shoppen in Mzuzu

Früh am nächsten Morgen brechen wir auf und fahren weiter in Richtung Kande Beach. Bei einem Zwischenstop in Mzuzu, wo die Jacaranda Bäume in voller Blütenpracht stehen, stocken wir unsere Vorräte auf, bevor unsere Fahrt durch Malawi weiter geht. Mzuzu ist die drittgrößte Stadt des Landes, entsprechend geschäftig geht es in den Straßen zu.

Kande Beach: Das Leben spielt sich am Strand ab

Kande Beach erwartet uns mit einem wunderschönen, goldenen Sandstrand mit klarem Wasser, wo man relaxen und im See baden kann. Die perfekte Kulisse bilden eine vorgelagerte kleine Insel und die Berge, die die Bucht einrahmen. Nach den letzten Wochen der anstrengenden Overland Tour ein ideales Plätzchen, um es sich gut gehen zu lassen. Am Nachmittag füllt sich der Strand am Ufer des Malawi Sees: Auch die Bewohner des benachbarten Tonga Dorfes zieht es ans Wasser. Mit ihren Einbäumen gehen sie auf Fischfang, die Frauen waschen ihre Wäsche, Kinder planschen und spielen Fußball.

Am Abend sind wir im Dorf eingeladen und werden sehr lecker bekocht. Nach dem Essen versammelt sich das halbe Dorf und wir feiern und tanzen ausgelassen gemeinsam mit den Leuten aus dem Dorf. Über uns funkeln unzählige Sterne am afrikanischen Nachthimmel, denen der Malawi See den Spitznamen „Lake of Stars“ zu verdanken hat.

Kande Beach - an den goldenen Stränden des Malawi Sees

Strandleben am Malawi See - Kande Beach

Einbäume am Malawi See - Kande Beach

Warum Malawi mein Herz berührt hat

Auch wenn ich während meiner Overlandtour durch Ostafrika nur ein paar Tage in Malawi verbracht habe, habe ich das Gefühl, dass mich die Reise verändert, neu geerdet hat. Malawi ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Und doch sind die Menschen unglaublich freundlich, neugierig und offen und schenken Dir meist ein strahlendes Lächeln. Gerade diese Gegensätze bringen einen zum Nachdenken und machen klar, dass wir in Deutschland oft auf sehr hohem Niveau jammern und das Positive im Leben nicht sehen. Stress und Alltagshektik in unserer Konsumgesellschaft machen uns oft unzufrieden – obwohl es uns doch eigentlich richtig gut geht!

Von der Lebensfreude und Zuversicht der Malawier können wir uns eine dicke Scheibe abschneiden. Das ist etwas, das ich von meiner Reise durch Malawi mitgenommen habe: eine bewusstere Wahrnehmung und große Dankbarkeit dafür, wie gut es mir geht. Denn mein Leben ist eigentlich ziemlich super. Freunde und Familie, Gesundheit, Wohnung, Job, Essen und Trinken und sogar der Luxus, viel um die Welt reisen zu können – das alles führe ich mir immer mal wieder vor Augen. Gerade wenn ich (aus manchmal undefinierbaren Gründen) mal nicht so zufrieden bin, holt mich die Erinnerung an Malawi wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Denn es braucht gar nicht so viel, um glücklich zu sein. Glück ist auch eine innere Haltung. Es klingt vielleicht ein bisschen pathetisch, doch dieses freundliche Land, das als „warmes Herz Afrikas“ bezeichnet wird, hat auch mein Herz erwärmt…

Projekt 360: Um die Welt zu dir selbst

Dieser Artikel ist Teil des Projekt 360: Um die Welt zu Dir selbst, das Igor von 7Kontinente ins Leben gerufen hat. Mit dieser Aktion will er zeigen, dass eine Reise und die Erfahrungen, die man dabei macht, eine Veränderung in einem selbst bewirken kann. Manchmal sind es nur kleine Veränderungen, manchmal große. Denn beim Reisen lernst Du nicht nur etwas über Land und Leute, manchmal findest Du auch Dich selbst.

Welches Land oder welche Reiseerfahrung hat Dich geprägt und besonders berührt? Ich würde mich freuen, wenn Du mir einen Kommentar da lässt und davon erzählst…

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Über den Autor

Marion

Marion erzählt auf escape-from-reality.de von großen und kleinen Auszeiten in aller Welt und vor der Haustür. Frei nach dem Motto "Raus aus dem Alltag" berichtet sie von Reisen, Kurztrips, Ausflügen, Wanderungen und besonderen Erlebnissen. Eben einfach dem Alltag entfliehen und das Leben genießen.

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