Happy Birthday! Rock am Ring feiert seinen 30. Geburtstag, das Event in der Eifel zählt zu den größten und traditionsreichsten Rock-Festivals in Europa. Zum Jubeltag wird eine neue Ära eingeläutet. Erstmals findet Rock am Ring nicht am Nürburgring statt. Nach schier endlosen Querelen zwischen Veranstalter und Betreibergesellschaft des Nürburgrings ist Rock am Ring nach Mendig umgezogen, rund 90.000 Besucher kommen zum Feiern. Grund genug, mal in den alten Fotos zu stöbern und einen Blick zurück zu werfen. Und während ich das schreibe, läuft die Live-Übertragung von Rock am Ring im Fernsehen.
Nein, ich bin dieses Jahr nicht mit dabei. Aber über die Jahre hat es mich immer wieder an den Ring gezogen, insgesamt muss es wohl so 7 oder 8 mal gewesen sein. Das erste Mal muss im Jahr 2000 gewesen sein. Noch vor den Zeiten der Digitalkameras, meine Bildersammlung ist also mehr als lückenhaft. Und um ehrlich zu sein, auch mein Gedächtnis… Doch schaut mal, was ich an Fotos zu Tage gefördert habe!
Rock am Ring: Das Festivalgelände wird gerockt – egal, bei welchem Wetter!
Das Festival-Line-Up hat schon immer viele Highlights geboten. Von daher hat es mich nie lange auf dem Zeltplatz gehalten und ich war oft schon sehr früh auf dem Gelände. Okay, manchmal auch mangels Dixie auf den Acker-Ersatzflächen…
Die Wege zwischen Alternastage und Centerstage sind kurz, so dass man gut hin und her pendeln kann und möglichst viele Bands mitbekommt. Newcomer von früher haben sich über die Jahre in die Herzen der Festival-Besucher gespielt und sind zu Headlinern geworden. Andere Bands sind wieder von der Bildfläche verschwunden.
Immer ein Thema in der Eifel: das Wetter!
Was haben wir manchmal gefroren! Richtig übel war es 2001. Schon tagsüber war es eiskalt, bei arktischen Temperaturen trug ich 5 T-Shirts und 2 Pullis übereinander. Ich wollte unbedingt Papa Roach sehen, die irgendwann gegen 1 die Bühne rocken sollten, also war Durchhalten angesagt. Bei 3 Grad und Schneeregen hilft auch Hüpfen und Springen nicht mehr, um sich warmzuhalten. Mit plötzlichen Kälteeinbrüchen musste man bei Rock am Ring immer rechnen. Letzter Retter war so manches Mal der heiße Lumumba, der äußerlich an den Händen und innerlich sowieso wärmte.
Zum Glück gab es auch sonnigere Zeiten, da ist das Festival-Feeling doch gleich ganz anders. Was ist das schön, wenn man sich zwischen den Bands auf der Rennstrecke die Sonne auf die Nase scheinen lassen kann! Und auch der Blick auf die Bühne ist bei Sonnenuntergang einfach wunderschön: Band und Crowdsurfer (Ja, früher gab’s das noch häufiger!) werden in goldenes Licht getaucht, das Bier schmeckt deutlich besser und die Frostbeulen weichen einer zarten Bräune (oder auch mal einem Sonnenbrand).
Ein Blick hinter die Kulissen
Kaum zu glauben, aber ich habe sogar mal was Cooles gewonnen! Ich durfte hinter die Kulissen der Alternastage blicken und ein Konzert von dort aus miterleben. Okay, zwar bei M.I.A., einer Band, die nicht so mein Fall ist, aber die Aussicht war doch ganz spektakulär. Noch dazu war es trocken, während vor der Bühne mal wieder ein Regenguss nieder ging.
Rock-Festival statt Eifel-Idylle
Schon die Anfahrt durch die grünen Hügel der Eifel bis zum Festival-Gelände war immer etwas Besonderes. Ein Landschaft, in der man eher Wanderer oder Mountainbiker vermutet, wurde jedes Jahr zum Schauplatz eines der größten Rock-Festivals und beherbergte Tausende von Rock-Fans. Und mitten drin Nürburg mit seiner aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burganlage. Mit Glück erwischte man einen Campingplatz in der Nähe und konnte die Zeit nutzen, um die Burg hinauf zu steigen und sich das Festival-Gelände von oben anzuschauen. Irre, wenn man da oben steht, und das Gewusel unter sich betrachtet!
Auf dem Zeltplatz – oder wie man sonst noch die Nacht überstehen kann
Auch was das Zelten angeht, war schon vieles mit dabei. Oft entschied das Glück oder der Zufall, wo wir landeten und unser Zelt aufstellen konnten…
Wegen der späten Ankunft blieben einige Male nur die Zusatzflächen, sprich der Acker, übrig. Vorteil: Man konnte das Zelt direkt neben das Auto packen und musste nicht schleppen. Bei Dauerregen oder extremer Kälte musste manchmal auch das Auto als Schlafplatz ausreichen – zum Beispiel als das Zelt im Straßengraben der Nordschleife unter Wasser stand. Manchmal war es wirklich eine richtige Schlammschlacht.
Idyllisch gelegen ist der Campingplatz Müllenbach. Hier kann man das gute Wurfzelt im Grünen unter den Bäumen aufstellen oder das Wohnmobil platzieren (ja, man wird älter…). Sanitäre Anlagen (mit Dusche!) sind ein weiterer, fetter Pluspunkt. Und man hat es nicht allzu weit zur Warm Up Party am Vorabend.
The Day after Tomorrow
Nach 3-5 Tagen Zeltaction sieht es rund um den Nürburgring aus, als wäre gerade mal eben die Apokalypse vorbei gekommen. Und hätte auf ihrer verwüstenden Reise durch die Eifel nur den Müll übrig gelassen. Je nach Wetterlage noch dazu versunken im Schlamm… Da können einem die Helfer echt leid tun, die das alles wieder beseitigen müssen!
Ich hatte immer eine coole Zeit bei Rock am Ring und drücke die Daumen, dass es in Mendig mindestens genauso toll, wenn nicht sogar besser wird! In diesem Sinne: Rock on, Rock am Ring! Vielleicht sehen wir uns ja bald mal wieder.
Was sind Deine besten – oder schlimmsten – Erinnerungen an Rock am Ring? Bist Du beim 30-jährigen Festival-Geburtstag in Mendig mit dabei?
Bei mir war’s immer Rock im Park 🙂 Kann dieses Jahr leider auch nicht dabei sein und vermisse das Festival jetzt schon. Nächstes Jahr wieder 🙂 LG Franzi
Hi Franzi,
ganz ohne Festival halte ich es ja im Sommer nicht aus, aber ich wechsel mal ganz gerne. Dieses Jahr fahr ich wieder zu Rock Werchter nach Belgien, da war ich auch schon die letzten beiden Jahre. Ist echt super da, sehr relaxed und tolle Bands. Ich werde natürlich berichten 😉
Und vor der Haustüre in Karlsruhe haben wir hier „Das Fest“. Das ist quasi Pflichtprogramm…
Liebe Grüße, Marion