Yoga in der Jugendherberge? Auf den ersten Blick eine eher ungewöhnliche Kombination – doch in der Jugendherberge „Zündholzfabrik“ in Lauenburg an der Elbe funktioniert genau dieser Mix hervorragend. Bei einem Yoga-Wochenende tauche ich ein in Asanas und Pranayamas, eine relaxte Auszeit vom Alltag mit dem Plätschern der Elbe im Hintergrund.
Entspannung pur: Yoga-Wochenende in der Jugendherberge
Ich bin kein Yoga-Profi, ganz im Gegenteil. Zwar habe ich immer mal wieder den ein oder anderen Yoga-Kurs belegt, bin aber nie dran geblieben. Außerdem bin ich nicht sonderlich gelenkig, die Krähe, den Skorpion oder den Pfaue werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr schaffen. Aber ich weiß, dass mir die Übungen gut tun und gerade im stressigen Alltag super sind, um zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. Daher war mein Interesse schnell geweckt, als ich von dem Yoga-Wochenende in der Jugendherberge Lauenburg hörte.
Ziel des Seminars ist es, die Grundprinzipien des Hatha-Yogas kennenzulernen. Dazu gehören Atemübungen (Pranayama), Körperhaltungen (Asanas), Tiefenentspannung, Meditation und auch etwas Theorie und Hintergrundwissen. Zusätzlich wird bei Interesse eine geleitete Einheit Thai-Yoga-Massage angeboten. Wem das noch nicht genug Wellness und Relaxen ist, dem steht als Teilnehmer des Yoga-Kurses auch der Sauna- und Fitnessbereich der Jugendherberge kostenlos zur Verfügung.
Hier findest Du aktuelle Termine für die Yoga-Wochenenden in der Jugendherberge „Zündholzfabrik“ in Lauenburg. Darüber hinaus werden weitere Seminare für Einzelgäste und Paare angeboten, beispielsweise Massagekurse und ein Fastenkurs nach Dr. Buchinger. Weitere Infos dazu findest Du hier.
So läuft das Yoga-Wochenende in der Jugendherberge Lauenburg ab
Freitag – Ankommen und „Relax-Modus an“
Um die 650 km lege ich zurück bis ich Lauenburg vor den Toren von Hamburg erreiche. Entsprechend müde und gestresst bin ich, als ich am Nachmittag in der Schifferstadt an der Elbe ankomme. Der Check-in ist schnell und freundlich erledigt und ich beziehe mein gemütliches Zimmer mit Blick auf die Elbe. Doch hier lege ich nur einen kurzen Zwischenstopp dank gewitterbedingter Zwangspause ein, schließlich will ich gleich die Jugendherberge und die nähere Umgebung erkunden. Die Lage der Jugendherberge „Zündholzfabrik“ ist einfach traumhaft: Die Elbe vor der Tür, bis in die Altstadt von Lauenburg sind es nur wenige Minuten zu Fuß.
Natürlich zieht es mich sofort ans Wasser – direkt vor der Jugendherberge führt der Elberadweg entlang. Ihm folge ich zum nahegelegenen Naturschutzgebiet Hohes Elbufer, ein wahrer Naturschatz des Herzogtums Lauenburg. Es gehört zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, in dem auch der Biber heimisch ist. Immer wieder stoße ich auf kleine Buchten und Strände – bei schönem Wetter bestimmt beliebte Fleckchen. Doch jetzt bei den bedrohlichen Gewitterwolken und der schier unerträglichen Schwüle bin ich hier fast alleine. Mal abgesehen von den Rudeln von Stechmücken, die mir auf Schritt und Tritt folgen.
Um 18:30 treffe ich meine Mit-Yogis und die Yoga-Lehrerin Regina Bäter beim gemeinsamen Abendessen im Speiseraum der Jugendherberge. Und danach geht es auch schon los mit der ersten Yoga-Einheit zum Entspannen. Schon nach wenigen Übungen merke ich, wie ich ruhiger werde und ich wirklich ankomme. Rund anderthalb Stunden geht diese Einführungsrunde. Im Anschluss haben wir die Möglichkeit die Sauna zu nutzen – doch bei den tropischen Temperaturen lehnen wir alle dankend ab. Statt dessen genießen wir in kleinen Grüppchen einen Spaziergang durchs nächtliche Lauenburg und das gemütliche Beisammensein auf der herrlichen Terrasse der Jugendherberge mit Getränken aus der Bar und Blick auf die dunkle Elbe.
Samstag – Ein ganzer Tag voller Yoga
Nach dem Frühstück beginnt der Tag um 10 Uhr mit „Yoga am Morgen“. In dieser intensiven Yoga-Einheit üben wir verschiedene Varianten des Sonnengrußes sowie weitere Asanas und Atemübungen. Jeder nach seinen Fähigkeiten und unter geduldiger, professioneller Anleitung. Regina hat alle im Auge, korrigiert, lobt, fördert und fordert, wo nötig. Zum Abschluss lassen wir uns in der Tiefenentspannung (Shavasana) dahintreiben.
Nach dem Mittagessen in der Jugendherberge haben wir Freizeit, um durch die Schifferstadt Lauenburg mit ihren zauberhaften Fachwerkhäusern zu bummeln. Rosen ranken an den Klinkermauern hoch und klammern sich an den schiefen Balken fest. An jeder Ecke gibt es hier etwas zu entdecken und ich genieße den Spaziergang durch die Schifferstadt.
Zum nachmittäglichen Kaffee und Kuchen in der Jugendherberge wird eine kleine Dosis Yoga-Theorie serviert. So eingestimmt geht es weiter mit der optionalen Thai-Yoga-Massage, bei der wir uns jeweils zu zweit gegenseitig massieren und bei Übungen unterstützen. Gar nicht so einfach!
Auch an diesem Tag folgt auf das Abendessen nochmals eine Übungseinheit – allmählich stecken mir die Asanas in den Knochen und vor allem in den Knien, die nicht mehr so richtig wollen. Ich fühle Muskeln, von denen ich nicht einmal mehr wusste, dass sie existieren und es tut gut, meinen Körper zu spüren. In der Gruppe sitzen wir zum Abschluss des Tages auf der Elbterrasse der Jugendherberge. Es ist ein warmer Sommerabend, ich genieße mein Glas Rotwein und das träge Dahinfließen der Elbe unter mir.
Sonntag – Entspannter Ausklang des Yoga-Wochenendes
Zum Abschluss gibt es eine letzte Yoga-Einheit am Vormittag. Und ja, es hat sich etwas getan! Einige der Übungen fallen mir leichter, die Abfolge der Asanas ist routinierter und der Kopf ist frei geworden. Und auch die Atemübungen und die Tiefenentspannung gehen mir einfacher von der Hand, ich kann mich besser darauf konzentrieren, in mich hineinzuhören und die Gedankenwelt abzuschalten. Es ist eine Mischung aus erschöpft und entspannt mit der dieses intensive Yoga-Wochenende zu Ende geht.
Bevor ich nach Hause fahre mache ich noch einen letzten Foto-Spaziergang durch Lauenburg, steige hoch zum Schloss und zum Fürstengarten, bummele ein letztes Mal durch die Altstadt und gönne mir zum Abschied ein Eis bei Lucia’s Genusseria & Consorten. Besonders reizen mich die außergewöhnliche Eissorten, ich probiere Milch-Honig-Rosmarin, Sesam-Dattel und Macadamia – extrem lecker und unbedingt zu empfehlen!
Schifferstadt Lauenburg: Ausflugsziel mit vielen Sehenswürdigkeiten direkt an der Elbe
Die alte Schifferstadt Lauenburg am Oberlauf der Elbe lockt mit verwinkelten Gassen und malerischen Fachwerkhäusern in der Altstadt. Die Elbe ist hier allgegenwärtig, sei es bei einer Radtour auf dem Elberadweg, einer Wanderung auf dem Elbewanderweg oder einer Schifffahrt, z.B. mit dem Raddampfer „Kaiser Wilhelm“. Wahrzeichen der Stadt ist die Bronzefigur „Der Rufer“, die vorbeifahrende Schiffe und Besucher grüßt. Wer mehr über die Schifffahrtstraditionen erfahren will, ist im Elbschifffahrtsmuseum richtig. Über der Altstadt thront das Schloss mit dem verwunschen wirkenden Schlossturm, von hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Elbe, z.B. vom Askanierblick aus. Direkt daneben befindet sich der Fürstengarten.
Übernachten in der Jugendherberge „Zündholzfabrik“ Lauenburg
In der Jugendherberge „Zündholzfabrik“ Lauenburg übernachtet man in ruhigen, komfortablen Einzel- oder Doppelzimmern, für Familien gibt es Vierbettzimmer. Insgesamt gibt es 79 Betten. Alle Zimmer verfügen über Dusche und WC, viele punkten außerdem mit Elbblick. Den hat man übrigens auch vom Speisesaal aus. Rund um die Jugendherberge gibt es verschiedene gemütliche Ruheplätze, einige Strandkörbe sorgen für maritimes Flair. Durch die modernen Seminarräume kommen viele Vereine hierher. Die „Zündholzfabrik“ ist außerdem Bett + Bike angeschlossen, so dass sie eine beliebte Unterkunft für Radfahrer auf dem Elberadweg ist. Ein weiteres Highlight ist die Sauna und der kleine Fitnessbereich.
Mein Lieblingsplätzchen ist die wunderschöne Terrasse mit Blick auf die Elbe, wo man den vorbeiziehenden Schiffen hinterher schauen kann. Aber auch das heimelig eingerichtete Kaminzimmer mit Bücherei und Bar hat es mir angetan.
Weitere Infos zur Jugendherberge „Zündholzfabrik“ in Lauenburg…
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Mein Check: Pro & Contra
Das Wochenende ist sowohl für Yoga-Anfänger als auch für erfahrene Teilnehmer geeignet, die die Techniken des Hatha-Yoga intensiv üben wollen.
Du solltest offen dafür sein, Neues auszuprobieren und Deinen Alltagsbalast über Bord zu werfen – die Elbe, deren Wellen Du während der Yoga-Sessions leise im Übungsraum hörst, wird ihn schon davonspülen!
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