Dass die Eifel mit malerischen Landschaften nicht geizt, dürfte weithin bekannt sein. Schließlich zieht die Region mit ihrer faszinierenden Natur jede Menge Besucher an – zum Wandern, Radfahren, um Ausflugsziele zu entdecken oder für einen Kurzurlaub. Ein schönes Fleckchen als Ausgangsbasis für einen Urlaub in der Eifel ist Gerolstein. Denn das Städtchen kann weitaus mehr als Mineralwasser! Hier sind meine Tipps für ein Wochenende im Gerolsteiner Land…
Meine Tipps für ein Wochenende im Gerolsteiner Land in der Eifel
Dass das Gerolsteiner Land ein schönes Reiseziel für einen Kurztrip ist, konnte ich an einem Wochenende Ende September erleben. So konnte ich einen Blick hinter die Kulissen des berühmten Gerolsteiner Mineralwassers werfen, einen Rundgang durch die Unterburg Lissingen machen und die schöne Aussicht auf die Bertradaburg genießen. Staunend stand ich vor den goldenen Mosaiken der Erlöserkirche und stieg hinauf zur Löwenburg mit ihrem spektakulären Ausblick auf Gerolstein.
Teils auf allen Vieren kroch ich in die Birresborner Eishöhlen, in denen einst Mühlsteine abgebaut wurden. Abenteuerlich wurde es beim Versuch des Ziplining – allerdings mit der Erkenntnis, dass das leider aufgrund meiner Höhenangst nichts für mich ist. Auch wenn es von unten als Zuschauer aus verdammt cool aussieht! Wieder festen Boden unter den Füßen konnte ich im Adler- und Wolfspark Kasselburg eine Wolfsfütterung aus nächster Nähe miterleben. Als Wahrzeichen von Gerolstein gelten die Dolomitfelsen oberhalb der Stadt. Nach viel Regen kam pünktlich zur Wanderung auf dem Gerolsteiner Felsenpfad, der auch Teil des Eifelsteigs ist, dann sogar die (extra für mich bestellte) Sonne heraus. So konnte ich mir auf dem Munterleyfelsen in den Gerolsteiner Dolomiten mit herrlichem Blick hinab ins Kylltal die Sonne ins Gesicht scheinen lassen – ein schöner Abschluss für dieses wettertechnisch durchwachsene, aber dennoch sehr gelungene Wochenende in Gerolstein.
Tipp #01: Gerolsteiner Mineralwasser
Wer Gerolstein hört, denkt vermutlich als erstes an das berühmte Mineralwasser. Kein Wunder, immerhin handelt es sich um Deutschlands größten Mineralbrunnen. Im Besucherzentrum kannst Du hinter die Kulissen des Sprudel-Giganten schauen: Von einer Tribüne aus hast Du einen guten Überblick über die Produktion mit Flaschenreinigung, Abfüllanlage und Etikettierung. Kostenlose Führungen mit Verkostung von Mineralwasser und Fruchtschorlen finden von Montag bis Freitag, täglich um 15 Uhr statt. Weitere Infos: www.gerolsteiner.de
Tipp #02: Helenenquelle im Gerolsteiner Kurpark
Auch im Kurpark von Gerolstein dreht es sich ums Mineralwasser, denn hier ist die Helenenquelle. Direkt am Kyll Radweg gelegen, machen hier Radfahrer und Wanderer gerne Rast und löschen ihren Durst. Das Wasser kommt aus 90 Metern Tiefe und ist reich an Calcium, Magnesium und Kohlendioxid. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, einen Schluck zu probieren!
Tipp #03: Erlöserkirche Gerolstein
Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich weihte damals die in den Jahren 1911 bis 1913 erbaute evangelische Erlöserkirche ein. Das eigentliche Highlight verbirgt sich aber im Inneren der neoromanischen Kirchenmauern: 24 Millionen Steinchen wurden zu filigranen Mosaiken zusammengesetzt, die Kuppeldecke erstrahlt golden. Um die wertvollen Mosaike zu schützen, kann die Erlöserkirche nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Von Zeit zu Zeit finden auch Konzerte in der Kirche statt. Als ich die Erlöserkirche besichtige laufen gerade die Proben für ein Klassikkonzert und verleihen dem ehrwürdigen Gebäude nochmal einen besonderen Zauber.
Tipp #04: Löwenburg – Hoch über Gerolstein
Aus dem Mittelalter stammt die Löwenburg (eigentlich Burg Gerhardstein), deren Ruine hoch über Gerolstein aufragt. Einst war der Herrschersitz bedeutsam, heute stehen nur noch die verfallenen Mauern. Von hier oben hat man einen wunderschönen Panoramablick über Gerolstein, das Kylltal und hinüber zu den Gerolsteiner Dolomiten auf der anderen Talseite. Die Löwenburg ist das ganze Jahr über frei zugänglich. Übrigens ist die Burgruine nicht weit vom Eifelsteig und vom Keltenpfad entfernt – ein Abstecher ist also ein Muss!
Tipp #05: Rund um den Gerolsteiner Stausee
Der Eifelsteig passiert auch den kleinen, urigen Stausee von Gerolstein, um den ein schmaler Weg herum führt – ideal für einen gemütlichen Spaziergang oder um auf einer der Bänke zu sitzen und aufs Wasser zu schauen. Oder um die Angler zu beobachten, wie sie Ihr Glück versuchen. Vom Seehotel, in dem ich übernachte, sind es nur ein paar Schritte hinunter zum Stausee. Die großen Panoramafenster im Wellnessbereich des Hotels schauen ebenfalls auf den See, und auch einige der Hotelzimmer haben Seeblick. Während einer Regenpause mache ich mich auf, den Stausee zu umrunden, doch kaum bin ich losgelaufen, schüttet es wie aus Kübeln – zum Glück habe ich am Vortag schon meine Kamera gezückt. Umso schöner der Moment, als am Abend dieses verregneten Tages zum Sonnenuntergang die Wolkendecke aufreißt!
Tipp #06: Wanderung auf dem Gerolsteiner Felsenpfad
Auf Schuster’s Rappen ins Naturschutzgebiet Gerolsteiner Dolomiten geht es mit Gästeführer und Eifelwanderer Johannes Munkler: Auf steilen Wegen führt der Rundwanderweg Gerolsteiner Felsenpfad über den Hustley Felsen hinauf aufs Munterley-Plateau, von wo man einen einmaligen Ausblick auf die Brunnenstadt hat. Die Dolomitfelsen gelten als Wahrzeichen von Gerolstein, aber das Kalkriff bietet noch weitere spannende Wandererlebnisse. Da wären beispielsweise die fossilen Überreste, die man bei genauem Hinsehen überall entdecken kann. Oder die geheimnisvolle Buchenlochhöhle, in der schon Steinzeitmenschen Zuflucht gefunden haben sollen. Start und Ende der ca. 8,5 km langen Wanderung ist die Touristinfo am Bahnhof von Gerolstein. Wem das nicht genug ist: Zusammen mit dem Gerolsteiner Keltenpfad bildet der Felsenpfad den Mußepfad „Gerolsteiner Dolomiten Acht“.
Tipp #07: Buchenlochhöhle Gerolstein
Die Kraft des Wassers hat vor Millionen Jahren die Buchenlochhöhle aus dem Stein gewaschen. Aufgrund ihrer Größe ist die unter Naturschutz stehende Höhle ganz schön beeindruckend ist. Historische Funde wie Steinwerkzeuge und Schmuckstücke belegen, dass während der letzten Eiszeit Menschen und Tiere in der Höhle lebten oder zumindest vorübergehend Schutz hier suchten.
Tipp #08: Birresborner Eishöhlen
Zum Höhlenforscher kannst Du in Birresborn, nicht weit von Gerolstein entfernt, werden. Die Birresborner Eishöhlen haben im Laufe der Zeit verschiedene Nutzungsmöglichkeiten erfahren: Einst wurden hier Mühlsteine abgebaut, Überreste sind heute noch zu sehen. Dank der kalten Temperaturen bildeten die Höhlen natürliche Kühlschränke. In Notzeiten und während des Zweiten Weltkriegs dienten die Höhlen als Versteck und Zufluchtsort für die Bewohner von Birresborn. Heute sind sie das Winterschlafquartier von Fledermäusen und daher nur von April bis Oktober zugänglich. Apropos Zugang: An einigen Stellen kommt man nur auf allen Vieren weiter. Gut, dass ich von der Gästeführerin Brunhilde Rings einen Helm bekommen habe – immer wieder ertönt ein dumpfes „Boing“ und ich deppere mit dem Kopf gegen die Höhlenwand. Festes Schuhwerk und Taschenlampen sind Pflicht für einen Besuch der Birresborner Eishöhlen. Wie gesagt, ein Helm leistet ebenfalls gute Dienste…
Lesetipp: Birresborner Eishöhlen - wenn ein Vulkan zum Kühlschrank wird
Tipp #09: Adam & Eva und ein Aussichtspunkt über das Gerolsteiner Land
Von den Birresborner Eishöhlen geht es weiter zu „Adam und Eva“, den ältesten Kiefern in der Eifel. Seit über 200 Jahren schlagen sie hier ihre Wurzeln in den Waldboden. Nicht weit entfernt gelangst Du zu einem Aussichtspunkt, wo eine – nur ganz leicht – überdimensionierte Sitzbank zur Rast einlädt und Du den Blick über die Landschaft schweifen lassen kannst.
Tipp #10: Bertradaburg in Mürlenbach
Nur wenige Minuten von Gerolstein entfernt liegt das Eifeldorf Mürlenbach, über dem die Bertradaburg thront. Es heißt Karl der Große sei hier geboren worden, seine Urgroßmutter soll die Burg gegründet. Kein Wunder, dass sich jede Menge Sagen um das alte Gemäuer ranken. Heute ist die Bertradaburg bewohnt und nur im Rahmen einer individuell zu vereinbarenden Burgführung zu besichtigen. Oder Du mietest Dich einfach in eine der Ferienwohnungen ein und haust wie einst die Karolinger.
Tipp #11: Unterburg Lissingen
Einst war die Burg Lissingen eine Wasserburg, die Kyll und Wassergräben sollten sie gegen feindliche Attacken schützen. Doch im Laufe der Zeit wurden die Gräben zugeschüttet und zu Straßen ausgebaut, nur auf der der Kyll zugewandten Seite ist sie noch als Wasserburg zu erkennen. Die Burg Lissingen besteht aus einer Unterburg und einer Oberburg, die verschiedenen Besitzern gehören. Auch wenn die Burg Lissingen nie zerstört wurde, so hat natürlich der Zahn der Zeit an den alten Mauern genagt. Seit einigen Jahren ist die Unterburg Lissingen in den Händen eines neuen Besitzers und verschiedene Bereiche werden nach und nach renoviert. Gästeführer und Burgkastellan Wolfgang Bonefas, der mir auch die Sehenswürdigkeiten von Gerolstein zeigt, gewährt mir einen Blick hinter die Burgmauern und plaudert aus dem Geschichts-Nähkästchen.
Tipp #12: Adler- und Wolfspark Kasselburg: Wolfsfütterung hautnah
Ein tolles Ausflugsziel ist der Adler- und Wolfspark Kasselburg in Pelm. Rund um die historische Burganlage gibt es verschiedene naturnahe Tiergehege. Bei einer Greifvogel-Flugshow kannst Du Steinadler, Falken, Milane und Geier dabei beobachten, wie sie auf ihren Schwingen dahingleiten. In einem großen Gehege in den Wäldern rund um die Kasselburg ist das größte Wolfsrudel Westeuropas untergebracht. Ein tolles Erlebnis ist die Fütterung der Wölfe. Diese kann man von der Besucherplattform aus oder hautnah erleben- nur durch einen dünnen Elektrodraht von den Wölfen getrennt. Für die Kleinen (und Großen) gibt es außerdem noch einen Streichelzoo mit vorwitzigen Ziegen und einen Abenteuerspielplatz.
Tipp #13: Durch die Bäume schwingen: Zipline Eifel Adventures in Berlingen
Wem das noch nicht genug Adrenalin ist, der sollte mal Ziplining probieren. Gut gesichert mit einem Gurtsystem gleitest Du dabei an gespannten Stahlseilen von Baum zu Baum, von Plattform zu Plattform. Zweieinhalb Stunden dauert die Zipline-Tour mit professionellen Guides bei Eifel Adventures, in denen es 12 Ziplines in bis zu 5o m Höhe, zwei Hängebrücken und einen Base-Jump aus 15 m Höhe zu überwinden gilt. Spektakuläre Panorama-Ausblicke auf die Landschaften der Vulkaneifel inklusive.
Ich habe schon vorher schweißnasse Hände, will es aber unbedingt mal ausprobieren. Doch schon an der Übungszipline (will heißen in Bodennähe) wird mir schnell klar: Das wird nix! Zu groß ist meine Höhenangst, ich bringe es schon in dieser niedrigen Höhe nicht fertig, mich von der Plattform abzustoßen und Schwung zu nehmen, hänge wie ein nasser Sack in meinem Gurt. Also schaue ich den Abenteuerlustigen lieber von unten zu. Mit festem Boden unter den Füßen sieht das richtig cool aus und wer keine Panik hat, kann hier bestimmt richtig Spaß haben.
Übernachten im Gerolsteiner Land
Direkt am Stausee: Seehotel Gerolstein
Meine Unterkunft für dieses Wochenende ist das Seehotel Gerolstein, das am Stadtrand von Gerolstein direkt am Stausee liegt. Vor der Türe befinden sich verschiedene Wanderwege, unter anderem der Eifelsteig. Das Zimmer ist gemütlich, ein großes Plus die Aussicht auf den Stausee und die umliegenden Hügel. Besonders genieße ich den Wellnessbereich mit Pool, Sauna und Dampfbad – relaxen mit Seeblick!
Übernachten im Baumzelt in Berlingen
Du möchtest lieber in der freien Natur übernachten? Dann ist vielleicht eines der Baumzelte von Eifel Adventures in Berlingen das Richtige für Dich. Schlafen in ca. 3 m Höhe mit dem Rauschen der Baumwipfel im Ohr. Ich durfte mir eines der Domizile in luftiger Höhe mal kurz anschauen – angesichts des Dauerregens war ich aber ganz froh, wieder ins Trockene zu dürfen. Im Sommer stelle ich mir dieses Outdoor-Erlebnis aber toll vor!
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Mein Check: Pro & Contra
Als Ausflugsziel – z.B. für einen Wochenendtrip – hat das Gerolsteiner Land viel zu bieten. Nicht zuletzt dank der einzigartigen Natur in der Vulkaneifel.
Mein Wochenende in Gerolstein war leider etwas verregnet. Doch dank der flexiblen Planung konnten wir einige Programmpunkte umstellen und so das Beste draus machen. Und schließlich kam passend zur Wanderung auf dem Gerolsteiner Felsenpfad ja doch noch die Sonne raus.
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Macht Lust auf Eifel.