Segelurlaub in Griechenland: Korfu & Ionische Inseln

Segelurlaub Korfu & Ionische Inseln: Katamaran vor Anker in Vonitsa

Ich liebe es, auf dem Wasser zu sein: Gemächlich auf den Wellen zu schaukeln, das Blau des Meeres in mich aufzusaugen. Was könnte also schöner sein, als ein Segelurlaub in Griechenland! Es ist Mitte Oktober als ich gemeinsam mit einer Crew aus Bloggern nach Korfu aufbreche, um eine Woche lang mit dem Katamaran im Ionischen Meer von Insel zu Insel zu hüpfen. Ein Segelurlaub, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird…

Inhaltsverzeichnis

Segeltörn ab Korfu: Relaxen in Türkis und Tiefblau

Unser Segelurlaub startet auf Korfu, wo wir in der Marina Gouvia unseren Katamaran von Sunsail in Empfang nehmen. Von dort aus stechen wir in See und erkunden das Ionische Meer. Unser Ziel sind die Inseln Paxos und Antipaxos sowie der Ambrakische Golf am griechischen Festland. Insgesamt legen wir während unseres einwöchigen Segelurlaubs 175 Seemeilen zurück. Leider ist uns der Wind nur selten gewogen, so dass wir nur wenige Male die Segel hissen können und die meiste Zeit unter Motor fahren. Vorherrschende Farbe: Blau in allen Schattierungen, von hellem Türkis, das an die Karibik erinnert, bis zu tiefem Blau, in dem sich die Gedanken verlieren. Vorherrschende Stimmung: Völlig relaxed, glücklich und frei…

Segeln Korfu

Segelurlaub in Griechenland: Die Crew

Zu unserer neunköpfigen Blogger-Crew gehören drei erfahrene Skipper. Wir übrigen Landratten versuchen als Mitsegler unser Bestes was Seemannsknoten und sonstige Handlangerarbeiten bei den Segelmanövern anbelangt. Und auch in der Kombüse wird munter geschnippelt, geköchelt und gespült. Eine Disziplin, in der wir alle gut sind: das obligatorische Anlege- oder Ankerbierchen.

Segelurlaub Korfu: Handlangerarbeiten beim Segeln

Foto: Tanja Starck | Reiseaufnahmen.de

Segelurlaub: Anlegebierchen und Sonnenuntergang

Das Segelrevier: Korfu und die Ionischen Inseln

Korfu und die Ionischen Inseln sind grüne Juwelen im tiefblauen Meer, die Region hat die besten Voraussetzungen für einen entspannten Segelurlaub. Denn das Segelrevier hat viel zu bieten – von einer angenehmen Segelbrise über abwechslungsreiche, üppig grüne Landschaften bis hin zur griechischen Gastfreundschaft. Unter Seglern gilt das Ionische Meer als perfektes Anfängerrevier mit optimalen Segelbedingungen. Das Meer ist in der Regel ruhig, es gibt keine wesentlichen Strömungen und starke Winde treten nur selten auf. Dafür locken zauberhafte, geschützte Ankerbuchten mit schönen Stränden und die kleinen Häfen mit urigen Tavernen sind ideal, um bei einem Landgang auf Erkundungstour zu gehen. Perfekt also für Insel-Hopping im Ionischen Meer!

Die Inselgruppe der Ionischen Inseln erstreckt sich vor der griechischen Westküste von Albanien bis zum Peloponnes. Die Hauptinseln sind Korfu, Paxos, Lefkada, Ithaka, Kefalonia und Zakynthos. Für unsere Segelwoche haben unsere Skipper eine entspannte Route zwischen Korfu, Paxos, Antipaxos und dem griechischen Festland ausgetüftelt, so dass noch genug Zeit zum Relaxen, Baden im tiefblauen Meer und Bummeln in den süßen Hafenstädtchen bleibt.

Start- und Endpunkt unseres Segelurlaubs: Marina Gouvia auf Korfu

Vom Flughafen Korfu bis zum Yachthafen Marina Gouvia, wo wir an Bord unseres Katamarans gehen, ist es nur ein Katzensprung. Unser vorgebuchter Transfer bringt uns in ca. 20 Minuten hin. Es ist noch früh am Morgen als wir ankommen, die Boote in der Marina liegen noch verschlafen da. Einchecken können wir erst am Nachmittag, doch zum Glück dürfen wir unser Gepäck beim Büro von Sunsail unterstellen. Wir schlendern die Marina entlang und stärken uns erstmal in einem der Restaurants mit Frühstück und Frappé von der nächtlichen Anreise. Doch schon zuvor konnten wir einen schicken, ziemlich luxuriösen Katamaran am Bootsteg ausmachen – sollte das wirklich unser schwimmender Untersatz für die nächste Woche sein?!

Segelbriefing – unsere Skipper bekommen eine umfassende Einweisung

Bevor wir an Bord gehen können, bekommen unsere Skipper ein umfassendes Segelbriefing – von der Bordtechnik bis zu  Tipps zum Segelrevier. Das beinhaltet beispielsweise Infos zu empfehlenswerten Routen, Anlege- oder Ankermöglichkeiten bis hin zu den Wetterbedingungen. Die Technik-Einführung findet an Bord des Katamarans statt, so dass unsere Skipper alles vor Ort in Augenschein nehmen und – wenn nötig – Fragen stellen können.

Einkaufen für unseren Segeltörn

Zur gleichen Zeit begeben wir Mädels uns auf Shopping-Tour, um die Vorräte für die kommende Segelwoche aufzustocken. Zwar gibt es in der Marina Gouvia auch einen kleinen Supermarkt, doch gerade für den ersten Einkauf lohnt es sich, in den nahegelegenen großen Supermarkt zu gehen, da hier die Preise deutlich günstiger und die Auswahl riesig ist. Für den Rückweg in die Marina Gouvia gönnen wir uns ein Taxi, schließlich sind wir schwer bepackt mit lauter griechischen Leckereien.

Etappe 1: Von Korfu nach Lakka auf Paxos – 32,8 Seemeilen

Die erste Nacht verbringen wir noch im sicheren Hafen der Marina Gouvia, bevor am nächsten Morgen endlich unser Segelabenteuer beginnt. Doch vor dem Abenteuer steht die Sicherheit: Unsere Skipper geben uns eine Einweisung in das Verhalten und die Aufgaben an Bord, so dass auch wir Landratten wissen, was beim An- und Ablegen zu tun ist oder wie man sich im Notfall verhält.

Endlich heißt es „Leinen los!“ und wir manövrieren aus der Marina Gouvia hinaus. Wir lassen den Hafen hinter uns und schon nach kurzer Zeit kommt Kerkyra / Korfu Stadt in Sichtweite. Markant überragt die Festung die Altstadt, langsam zieht unser Katamaran vorbei in Richtung offenes Meer.

Unser Ziel für heute ist Paxos, also haben wir ein gutes Stück vor uns. Da Flaute herrscht, fahren wir erstmal unter Motor. Uns umgibt Blau wohin man schaut: Über uns der hellblau strahlende griechische Himmel, um uns herum die dunkelblauen, sanften Wogen des Ionischen Meers. Ich kann mich gar nicht sattsehen und lasse mir den Fahrtwind um die Nase wehen.

Am späten Nachmittag erreichen wir das Fischerdorf Lakka im äußersten Norden der Insel Páxos. Die windgeschützte, hufeisenförmige Bucht wird unser Ankerplatz für die Nacht. Die Bucht ist ein perfekter natürlicher Hafen, umgeben von grünen, sanft zum Meer hin abfallenden Hügeln, die einen guten Schutz bieten. Als die Dunkelheit heraufzieht, gehen nach und nach die Lichter im Dorf an. Wir verbringen den Abend an Bord, kochen gemeinsam und stoßen mit einem Ouzo auf unseren Segelurlaub an.

Etappe 2: Von Paxos in den Ambrakischen Golf – 47,3 Seemeilen

Unser heutiges Etappenziel ist das griechische Festland, genauer gesagt der Ambrakische Golf. Wir passieren die Meerenge von Preveza, die gleichzeitig der Eingang zum Ambrakischen Golf ist. Dabei folgen wir der Fahrrinne, die durch Tonnen markiert ist. Am Nachmittag setzt dann endlich „richtiger“ Wind ein – Zeit, um die Segel zu hissen! Der Wind bauscht die Segel auf und wir machen flotte Fahrt.

Der Ambrakische Golf hat eine Wasserfläche von ca. 500  km² und ist fast vollständig von Land umschlossen, die einzige Öffnung zum Meer hin ist die etwa 600 m breite Straße von Preveza. Damit ist der Ambrakische Golf quasi ein Binnenrevier. Nur wenige Segler sind hier unterwegs und wahrscheinlich noch weniger Touristen haben diese Region Griechenlands bisher für sich entdeckt. Hier ticken die Uhren noch etwas langsamer, Hektik scheint ein Fremdwort zu sein.

Im Norden fließen die Flüsse Louros und Arachthos in den Ambrakischen Golf. In ihrem Delta findet man Lagunen und fruchtbares Marschland. Die Flüsse schwemmen reichlich Nährstoffe in den Golf, welche dafür sorgen, dass sich Delfine und Meeresschildkröten hier besonders wohl fühlen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf schauen wir immer wieder aufs Meer hinaus, um vielleicht den Blick auf eine Rückenflosse oder einen Schildkrötenpanzer zu erhaschen. Und wirklich: Erst scheinen uns zwei Meeresschildkröten im Vorbeischwimmen zuzuwinken, dann taucht in der Bucht von Vónitsa der matt-graue Rücken eines Delfins vor dem orangeroten Abendhimmel auf. Beide Male geht die Begegnung allerdings so schnell, dass mir nur ein flüchtiger Schnappschuss gelingt.

Beschauliches Vónitsa

Am späten Nachmittag erreichen wir das Hafenstädtchen Vónitsa. Die Liegeplätze in der Marina Vónitsa sind bereits belegt, also ankern wir in der Bucht mit Blick auf die Stadt und die darüber thronende Burg. Am Abend setzen wir mit unserem Dingi über und machen es an der Kaimauer fest. Wir schlendern die Promenade entlang, die untergehende Sonne taucht Vónitsa in ein leuchtend rotes Licht. Es ist nicht viel los, das Leben plätschert träge vor sich hin. Nach und nach gehen die Lichter des kleinen Ortes an und wir machen uns auf die Suche nach einer Taverne. Schnell werden wir fündig und schlemmen uns durch die griechischen Köstlichkeiten: Oliven, Tsatsiki, gebackener Schafskäse, Fisch, Calamares, Sepia und einiges mehr kommen auf den Tisch. Alles ist überragend lecker. Die Überraschung kommt mit der Rechnung – im positiven Sinn, denn das Essen war sowohl gut als auch äußerst günstig.

Etappe 3: Von Vónitsa nach Gaios auf Paxos – 44,4 Seemeilen

Am nächsten Morgen setzen wir erneut mit dem Dingi über, um Vónitsa zu erkunden. Malerisch liegt unser Katamaran in der Bucht. Im grellen Morgenlicht schlendern wir durch die ruhigen Straßen und Gassen, schauen einem Fischer beim Flicken seiner Netze zu und frühstücken für wenig Geld in einer Bar. So gestärkt machen wir uns auf den Weg zur venezianisch-türkischen Festung. Hoch oben thront sie über Vónitsa – und das schon seit 1676. Der Aufstieg ist steil und obwohl es noch früh am Tag ist, bereits ziemlich schweißtreibend. Doch immer wieder bieten sich sagenhafte Ausblicke auf die Stadt und die Umgebung und sind Belohnung für die Anstrengung.

Überfahrt nach Paxos

Begeistert von unserem Ausflug zur Festung von Vónitsa kehren wir zurück auf den Katamaran. Obwohl uns der Abschied vom beschaulichen Leben am Ambrakischen Golf schwer fällt, freuen wir uns schon auf unser nächstes Ziel. Und das liegt auf der Ionischen Insel Paxos, wo wir als Tagesziel das Städtchen Gaios ansteuern.

Quirliges Gaios

Mit 10 km Länge und kaum mehr als 2 km Breite ist Paxos eine recht überschaubare kleine Insel. Der Hauptort Gaios liegt an der Ostküste von Paxos, seine Besonderheit ist der einzigartige windgeschützte Hafen: Durch die vorgelagerte kleine Insel Agios Nikolaos entsteht eine Art Kanal, der einen natürlichen Hafen bildet. Als wir ankommen, sind die Liegeplätze bereits gut belegt. Doch da ab 17:00 Uhr die Ausflugsboote mit den Tagestouristen Paxos verlassen, ergattern wir ein freies Plätzchen an der Mole – bis am nächsten Morgen um 10:00 Uhr müssen wir allerdings wieder weg sein.

Während wir unser Anlegebier schlürfen, taucht die untergehende Sonne die Hafeneinfahrt von Gaios in tiefe Orange- und Rottöne. Ein Schauspiel, das wir uns nicht entgehen lassen bevor wir von Bord gehen. Gaios ist ein quirliges kleines Städtchen und sehr beliebt bei Seglern. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen Tavernen, Restaurants und Bars, in denen man einen tollen Abend verbringen kann. Wir bummeln durch die Sträßchen und entscheiden uns für die urige Taverne Taka Taka, wo wir es uns gut gehen lassen und die griechische Küche genießen. Zurück auf unserem Katamaran hocken wir tratschend noch eine Weile zusammen an Deck und beobachten das allmählich ruhiger werdende Treiben an Land.

Etappe 4: Von Gaios in die Bucht von Voutoumi auf Antipaxos – 4,5 Seemeilen

Obwohl wir ja einigermaßen zeitig am Vormittag aufbrechen müssen, lassen wir es uns nicht nehmen, am Morgen noch ein bisschen durch die Gassen von Gaios zu streifen. Und das lohnt sich, denn Gaios ist mit seinen bunten Häuschen richtig malerisch. Bougainvillea schmücken mit ihren üppigen Blüten die Fassaden. Direkt am Hafen liegt die schöne Platia, der Stadtplatz, wo in den Cafés schon zur Frühstückszeit ordentlich Betrieb ist. Bei unserem Spaziergang durch den Hafen beäugt uns eine Gans misstrauisch – aber wir werden offensichtlich als harmlos befunden, denn sie verlässt ihren Sitzplatz auf dem kühlen Boden nicht.

Schließlich machen wir die Leinen los und schippern unserem nächsten Ziel entgegen, es geht in die Traumbucht Voutoumi auf der kleinen Nachbarinsel Antipaxos.

Karibisches Voutoumi auf Antipaxos

Kaum sind wir losgefahren, sind wir auch schon an unserem Tagesziel: Vor uns liegt die zauberhafte Bucht von Voutoumi. Das Wasser ist helltürkis, Sonnenstrahlen tanzen auf der Oberfläche. Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, ich bin direkt in der Karibik gelandet. Die Bucht ist beliebt bei Seglern, ein Segelboot neben dem anderen liegt vor Anker und auch einige protzige Motoryachten haben hier festgemacht.

Das glasklare Wasser scheint nur auf uns gewartet zu haben: So schnell es geht, hüpfe ich hinein und schnorchele an den Felsen entlang. Einige von uns versuchen sich mit dem SUP im Stand-Up-Paddling oder schwimmen ans Ufer.

Je später der Nachmittag, desto leerer wird die Bucht. Ein Boot nach dem anderen lichtet den Anker und so entschließen wir kurzerhand, die Nacht in Voutoumi zu verbringen. Als die Sonne untergeht ist außer uns nur noch ein einziges kleines Segelboot in der Bucht. Nach einem gemütlichen Abendessen an Bord unseres Katamarans, suchen wir den klaren Nachthimmel nach Sternen ab. Nein, eigentlich müssen wir nicht suchen – denn die Nacht ist klar und unzählige Sterne funkeln um die Wette. Leise plätschern die dunklen Wellen des Ionischen Meers gegen den Bootsrumpf, der Mond spiegelt sich im Wasser. Wir rätseln mehr schlecht als recht, was die Sternbilder angeht. Staunen lässt uns der glitzernde Sternenhimmel aber allemal.

Etappe 5: Von Antipaxos nach Petriti (Korfu) – 30,5 Seemeilen

Mit einem frühen Bad im klaren Wasser beginnt der nächste Tag – schließlich will ich mir keine Gelegenheit entgehen lassen, im Meer zu schwimmen. Nach dem Frühstück machen wir die Leinen los und fahren zurück nach Paxos. An der Küste im Westen erwarten uns schwindelerregende Felswände, die steil ins Meer abfallen. Die spektakuläre Küste zieht an uns vorbei und wir passieren den Felsbogen Triptios.

Kurz darauf erreichen wir die blauen Grotten von  Paxos, für mich eines der Highlights unseres Segeltörns im Ionischen Meer.

Die blauen Grotten von Paxos

Während der Hauptsaison tummeln sich hier die Ausflugsboote. Doch jetzt im Oktober ist nur ein anderes Segelboot vor Ort, so dass wir die blauen Grotten fast für uns alleine haben. Wir ankern und verbringen den Nachmittag in der schönen Bucht. Ich schwimme hinüber zu den Höhlen, die von der Natur erschaffen wurden, und an den kleinen Strand. Was für ein traumhaftes Plätzchen!

Pfeil   Lesetipp: Die blauen Grotten von Paxos

Fischerdorf Petriti auf Korfu

Unser Tagesziel führt uns zurück nach Korfu. Das kleine Fischerdorf Petriti an Korfus Südostküste liegt auf der Route vieler Charter-Segler. Entsprechend voll ist der Hafen bereits als wir am frühen Abend dort ankommen. Also ankern wir in der Bucht und nutzen wieder einmal das Dingi für den Landgang. Wir spazieren durch den Hafen, in dem zahlreiche Fischerboote liegen und schauen den Fischern beim Arbeiten und Netze flicken zu.

Gemütlich bummeln wir durch den verschlafenen Ort. Unterwegs begegnen wir mehr Tieren als Menschen. Ein Schaf blökt uns Eindringlinge ins ruhige Dorfleben empört an. Ein Stück weiter lässt sich ein Esel dagegen bereitwillig auf Selfies ablichten. Das einzige Hotel im Ort ist geschlossen – ob für die Saison oder für immer?  Am Rand des Hotelpool hat es sich eine schwarz-weiße Ente bequem gemacht. Und dann sind da natürlich noch die Katzen, die aus Griechenlands Straßen kaum wegzudenken sind…

In Petriti gibt es einige gute Fischtavernen – den Fisch gibt es frisch vom Boot auf den Teller. Okay mit einem kleinen Umweg über die Theke, an der man sich seinen Lieblingsfisch aussuchen kann. Wir sitzen am Ende der Bucht direkt am Wasser mit Blick auf unseren Katamaran. Außer uns gibt es an diesem Abend nur wenige andere Gäste. Die Segler der Flotille, die wir im Hafen gesehen haben, scheinen (zum Glück)  woanders gelandet zu sein.

Etappe 6: Von Petriti nach Korfu Stadt und zurück in den Heimathafen – 15,6 Seemeilen

Als ich am nächsten Morgen erwache, ist das Licht milchig, Nebelschwaden hüllen unseren Katamaran ein. Nach und nach lösen die Strahlen der aufgehenden Sonne den Nebel auf und ein weiterer sommerlicher Tag mitten im Herbst beginnt. Ob es am Nebel liegt, der so eine mystische Stimmung verbreitet? Jedenfalls macht sich fast schon ein bisschen Abschiedsschmerz breit, denn unser Segelurlaub nähert sich bereits dem Ende. An diesem Abend steuern wir schon den Heimathafen Marina Gouvia an.

Stadtbummel durch Kerkyra (Korfu-Stadt): Flanieren, Fotografieren und Frappé trinken

Doch zuvor machen wir noch einen Stopp in Kerkyra, auch bekannt als Korfu Stadt. Dazu legen wir im kleinen Hafen direkt unterhalb der Festung an und erkunden von da aus die Hauptstadt von Korfu. Die Altstadt ist UNESCO- Weltkulturerbe und soll eine der schönsten Städte Griechenlands sein – davon wollen wir uns natürlich selbst überzeugen und ziehen grüppchenweise ins Gewirr der Altstadtgassen.

Unser Rundgang durch Kerkyra beginnt bei der alten venezianischen Festung, die das Wahrzeichen von Korfu-Stadt ist. Von der Festung aus hat man eine wunderschöne Aussicht, außerdem findest Du dort ein Museum und die Kirche Agios Georgios, die eigentlich eher wie ein Tempel aussieht.

Von der alten Festung ziehen wir weiter in die Altstadt. Durch Zufall landen wir in einem Viertel, das seinen ursprünglichen Charme bewahrt hat. Eng stehen die Häuser beieinander, über die Gassen hinweg sind Wäscheleinen gespannt. Wir schlendern gemütlich durch die winzigen Sträßchen, lugen in Hauseingänge und beobachten das gemächlich dahinfließende Alltagsleben in Kerkyra.

Irgendwann gelangen wir dann doch in den touristischen Teil der Altstadt, wo sich schmucke Boutiquen, Souvenirgeschäfte und Cafés aneinander reihen. Ein kleiner Kulturschock, denn wir finden uns im Gedränge der Fußgängerzone wieder. Und so entschließen wir, unseren Sightseeing-Spaziergang mit einem kühlenden Frappé zu beenden und zum Katamaran zurückzukehren.

Zurück in den Heimathafen – Marina Gouvia

Weit haben wir es nicht mehr bis zur Marina Gouvia, doch wir müssen auch noch Tanken und „Klar Schiff machen“. Als ob uns Korfu den Abschied erleichtern wollte, ziehen dunkle Wolken am Himmel auf. Den Abend verbringen wir unweit der Marina in einem Restaurant. Da wir schon in aller Frühe zum Flughafen aufbrechen müssen, kehren wir jedoch bald zu unserem Katamaran zurück und verbringen die letzte Nacht an Bord. Am Morgen ist die Stimmung gedrückt – ich glaube, wir hätten es alle noch länger ausgehalten und gerne unseren Segelurlaub in Griechenland verlängert.

Unser Katamaran für den Segelurlaub auf Korfu

Für unseren Segeltörn steht uns der Katamaran Sunsail 454 zur Verfügung. Schickes Design und optimale Raumausnutzung sorgen dafür, dass wir uns gleich wohlfühlen. Die Kabinen sind komfortabel und recht geräumig, jede Kabine hat ein eigenes Bad mit Toilette. Sowohl an Deck als auch im großen Salon gibt es jede Menge bequeme Sitzmöglichkeiten zum gemeinsamen Essen und Plauschen oder auch, um mal ein stilles Eckchen für sich zu finden.

In der modernen Pantry bzw. Kombüse lässt es sich gut schnippeln und köcheln, so dass wir zusammen die ein oder andere Leckerei zaubern können, noch dazu mit traumhaftem Ausblick aufs Meer. Dank der kleinen Plattform steht möglichst vielen Badepausen nichts im Wege – nur beim Hochklettern auf der Leiter ist etwas Geschick (oder Übung) gefragt.

Alles in allem war die Sunsail 454 ein Traum von einem Katamaran für unseren Segelurlaub ab Korfu!

Leben an Bord unseres Katamarans: Sonne, ein bisschen Segeln und den Tag genießen!

Schon mit dem Kommando „Leinen los!“ beginnt der Segelurlaub – und damit die Auszeit vom Alltag. Dank unserer kompetenten Skipper brauchen wir Mitsegler uns keinen Kopf um Strecke oder Segelmanöver machen, versuchen aber zumindest bei den Hilfsarbeiten mit Hand anzulegen, ein bisschen in die Faszination Segeln hineinzuschnuppern und etwas übers Segeln zu lernen.

Doch daneben bleibt noch genug Zeit, um die Wärme der herbstlichen Sonnenstrahlen zu genießen, in allen Blautönen der griechischen Farbpalette zu schwelgen und die Seele baumeln zu lassen. Bevorzugter Platz dafür: das Trampolinnetz unseres Katamarans.

Foto: Christian Mühlfeit

Foto: Christian Mühlfeit

Griechische Küche an Bord und an Land

Tavernen und Restaurants

Der Besuch der ein oder anderen Taverne ist bei einem Urlaub in Griechenland ein Muss! So natürlich auch auf den Ionischen Inseln. Schließlich kommen hier von griechischer Hausmannskost über Fleischgerichte vom Holzkohlengrill bis zu fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten nur die leckersten Sachen auf den Tisch. Da ich Seafood-Fan bin, kann ich von Tintenfisch, Oktopus, Garnelen & Co. gar nicht genug bekommen.

Nicht zu vergessen die vielen verschiedenen griechischen Mezedes, die als Vorspeise serviert werden, aber auch perfekt geeignet sind, um sich aus einer Variation von kleinen Gerichten eine Hauptspeise zusammenzustellen. So lecker! Dazu das ein oder andere Gläschen griechischer Wein und zum Abschluss ein Ouzo – was könnte besser sein?!

Und so lassen wir es uns natürlich nicht entgehen, während unseres Segelurlaubs einige Male in den urigen Tavernen im Hafen zu essen.

Foodies for Sailors: Leckere, einfache Küche für den Segelurlaub

Doch auch in unserer Kombüse an Bord wird eifrig gewerkelt, um schmackhafte Gerichte für die Crew auf den Tisch zu bringen – frei nach dem Motto „Foodies for Sailors“. Insbesondere die beiden Food-Bloggerinnen Barbara und Chrissy haben hier fleißig Rezepte überlegt, den Kochlöffel und anderes Werkzeug geschwungen, damit wir segelgerechte, frische und leckere Speisen genießen konnten.

Zum Beispiel wurden wir mit griechischem Salat, gebackenem Feta, Ratatouille mit knusprigem Bauernbrot und Kartoffeln oder einem fantastischen Kürbisgemüse mit Feta verwöhnt. Dabei war auch Improvisationstalent gefragt, denn der Backofen wollte nicht so wie wir und daher wurde aus dem Ofen- kurzerhand ein Pfannengericht. Was dem Genuss natürlich keinen Abbruch tat…

Tipps für Deinen Segelurlaub in Griechenland

Segelurlaub: Planung und Buchen Deines Segel-Törns

Egal ob Neuling oder erfahrener Segler – ein Segelurlaub will gut geplant sein. Dabei gibt es Optionen für alle Erfahrungsstufen von der individuellen Yachtcharter über das Mitsegeln mit Begleitcrew auf einer Flottille bis zum Hinzubuchen eines Skippers.

Yachtcharter / Segelcharter

Eine individuelle Charteryacht bietet natürlich maximale Freiheit, was Tempo, Route und Ankerplätze angeht. So kannst Du die schönsten Segelreviere genau so erkunden, wie Du es willst. Voraussetzung: Entsprechende Segelerfahrung und ein Bootsführerschein – oder zumindest ein passionierter Segler im Bekanntenkreis. Weitere Infos zur Yachtcharter…

Segeln mit professionellem Skipper

Auch ohne Bootsführerschein ist ein Segelurlaub möglich. Denn Sunsail bietet die Möglichkeit, einen kompetenten Skipper dazu zu buchen, der dann für das Segeln verantwortlich ist, die Route kennt und natürlich auch die schönsten Buchten, Ankerplätze und Häfen. Weitere Infos zum Segelurlaub mit Skipper…

Mitsegeln & Kojencharter

Wer keine ganze Yacht oder keinen ganzen Katamaran buchen will oder nicht die erforderliche Segelerfahrung mitbringt, für den gibt es die Möglichkeit als Mitsegler in See zu stechen. Sunsail bietet in drei beliebten Segelrevieren in Griechenland, Kroatien und den Britischen Jungferninseln Routen zum Mitsegeln und für Kojencharter an. Mit an Bord ist ein erfahrener Skipper und bis zu acht weitere Segel-Fans. Dabei wird mitunter auch in einer Gruppe anderer Yachten als Teil einer Flottille gesegelt. Weitere Infos zum Mitsegeln bzw. Flottillen-Segeln bei Sunsail… 

Beste Reisezeit für einen Segelurlaub im Ionischen Meer

Die optimale Reisezeit ist natürlich abhängig von den Wünschen und Erwartungen der Crew an ihren Segeltörn. Die Segel-Saison in Griechenland beginnt Mitte Mai und geht bis Ende September. Während der Hochsaison im Juli und August sind warme Temperaturen fast garantiert, auch das Meer hat dann angenehm Badetemperaturen. Dementsprechend voll kann es dann aber auch im Segelrevier werden, so dass die Liegeplätze an den Hotspots rar werden können. Und auch die Preise klettern dann in die Höhe.

Besonderen Charme hat daher in meinen Augen die Nebensaison von Mai bis Juni und September bis Oktober. Neben den günstigeren Preisen lockt dann das meist schöne und warme Wetter: Im Frühling grünt und blüht es, im Herbst ist das Meer noch vom Sommer aufgewärmt.

Wir waren Mitte Oktober rund um Korfu und im Ionischen Meer segeln und hatten wirklich großes Glück mit dem Wetter. Tagsüber war es bis zu 30 Grad warm, nachts kühlte es zwar ab, mit einer leichten Fleecejacke war ich aber bestens versorgt. Und die Wassertemperatur war so angenehm, dass wir ohne Probleme im Meer baden konnten.

Warum Du unbedingt mal einen Segelurlaub ausprobieren solltest

Segeln übt auf viele eine richtige Faszination aus. Und es gibt einige Gründe, warum Du unbedingt mal einen Segelurlaub austesten solltest. Allen voran dieses einmalige Gefühl von Freiheit, wenn Dir der Wind um die Nase weht, die Gischt am Bug hochspritzt und einen zarten, salzigen Meeresregen auf Deiner Haut hinterlässt und Du auf die blaue Weite hinaus schaust. Ob traumhafte Buchten, die man nur per Boot erreicht oder idyllische Hafenstädtchen – Du und Deine Crew entscheidet, wo Ihr den Anker werft oder anlegt. Sich einfach mal treiben lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes… Denn bei einem Segelurlaub kannst Du wirklich von der ersten Sekunde an richtig Abschalten und den Alltag hinter Dir lassen!

   Lesetipp: Segelurlaub in Kroatien: Istrien & die Inselwelt der Kvarner Bucht

Anreise nach Korfu

Nach Korfu fliegst Du ab vielen verschiedenen Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Deine Flugsuche empfehle ich Dir Skyscanner.*

Hier findest Du die Beiträge der übrigen Blogger-Segelcrew:

Mit an Bord waren: Skipper Markus von Get on Board | Co-Skipper Christian | Markus von Skipper Marcus | Tanja und Stefan von Reiseaufnahmen | Barbara von Barbaras Spielwiese – Reiseblog & Foodblog | Julia von Globusliebe | Chrissy von Gooseberry Pictures

Es war einfach wundervoll mit Euch – beste Crew überhaupt!

Mein Check: Pro & Contra

Mein Check: PRO!
TRAUMURLAUB IN TÜRKIS UND TIEFBLAU
Ein Segelurlaub ist der Inbegriff von Freiheit: Lasse Dir an Bord den Wind um die Nase wehen und tauche beim Inselhopping ein in die unzähligen Blautöne des Ionischen Meers!

Mein Check: CONTRA!
SEEFESTIGKEIT MITBRINGEN
Auch als (noch) Landratte solltest Du für einen Segelurlaub zumindest ein bisschen seefest sein und gerne mit anpacken. Dann steht einem unvergesslichen Segeltörn nichts im Wege!

Wäre so ein Segelurlaub in Griechenland auch etwas für Dich? Warst Du vielleicht sogar schon mal Segeln oder bist passionierter Segler? Dann verrate mir doch, in welchem Segelrevier es Dir am besten gefallen hat oder welche Tipps Du für den perfekten Segelurlaub hast!  Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

Transparenz-Hinweis / Offenlegung
Der Katamaran für unseren Segeltörn ab Korfu wurde uns von Sunsail kostenfrei zur Verfügung gestellt – tausend Dank! Den Flug sowie weitere Ausgaben vor Ort habe ich selbst gezahlt.

Dieser Artikel enthält Werbe-Links (Affiliate Links): Das heißt, bei einem eventuellen Kauf erhalte ich eine kleine Provision. Für Dich ändert sich dadurch natürlich nichts am Kaufpreis. Vielen Dank für Deine Unterstützung!

Noch mehr Bilder und Impressionen von unserem Segelurlaub im Ionischen Meer ab/bis Korfu:

(3.167 mal gelesen)

Über den Autor

Marion

Marion erzählt auf escape-from-reality.de von großen und kleinen Auszeiten in aller Welt und vor der Haustür. Frei nach dem Motto "Raus aus dem Alltag" berichtet sie von Reisen, Kurztrips, Ausflügen, Wanderungen und besonderen Erlebnissen. Eben einfach dem Alltag entfliehen und das Leben genießen.

3 Kommentare

  • Ganz schöner und ausführlicher Bericht……Gratuliere.
    Wir waren schon 4 x Kreta-Paxoi-Lefkada und gehen diesen Herbst wieder ab Lefkada mit einer Dufour 412…. meine Frau und ich. Es ist einfach traumhaft.
    Beste Grüsse Ferrari Pietro

  • Gratuliere zu diesem interessanten Artikel. Ich war selber schon einige Male in Griechenland, aber noch nie am Segeln. Der Text macht richtig Lust, selber segeln zu gehen 🙂

Lass mir einen Kommentar da