Fernweh-Foto: In der Weißen Wüste | Ägypten

Weiße Wüste Ägypten

Die Tage werden grauer, die ersten Herbststürme fegen über das Land. Wie gerne träume ich mich da in wärmere Gefilde! Geht es Dir genauso? Dann nehme ich Dich heute mit meinem Fernweh-Foto mit in die Weiße Wüste. Sie liegt im ägyptischen Teil der Libyschen Wüste.

Während meiner Reise durch Ägypten geht es für einige Tage mit dem Jeep von Oase zu Oase. Startpunkt der Jeeptour ist Luxor, von dort fahren wir über die Oasen Dhakla, Farafra und Bahariya bis nach Siwa. Mein Höhepunkt der Tour ist die Übernachtung in der Weißen Wüste.

Landschaften wie von einem anderen Stern

Mitten in diesem Gebiet liegt die Weiße Wüste. Ein richtiges Märchenland, an das ich mich gerne zurück träume. Bekannt ist die Weiße Wüste für die bizarren Kalksteinformationen. Mit etwas Fantasie kannst Du hier die erstaunlichsten Skulpturen entdecken. Zu den bekanntesten zählen das Huhn und der Pilz. Ich bin mir aber auch ganz sicher, das Faultier Sid aus Ice Age, erkannt zu haben… Und vielleicht stand er ja wirklich der Erosion Modell als sie diese Skulpturen schuf. Denn die Kreide- und Kalksteinformationen entstanden aus Kleinstlebewesen und Plankton, Überreste des heutigen Mittelmeers, das vor Jahrmillionen die Wüste bedeckte. Wind, Wetter und extreme Temperaturen zauberten daraus Fabelwesen aus einer anderen Welt.

Übernachten in der Weißen Wüste

Im Jahr 2002 wurde die Weiße Wüste zum Nationalpark erklärt, um die filigranen Gebilde zu schützen – nicht zuletzt vor dem oft rücksichtslosen Verhalten der Touristen. Heute kommen nur noch wenige Touristen. Aufgrund der Sicherheitslage sind derzeit wohl nur eingeschränkt Tagesausflüge in die Weiße Wüste möglich. Ich war 2009 auf Wüstentour in Ägypten – noch vor dem arabischen Frühling. Damals haben wir die Möglichkeit inmitten der Kalksteinformationen in unserem Wüstencamp zu übernachten. Und können so den Sonnenuntergang miterleben. Der ist in der Weißen Wüste nämlich wirklich etwas ganz Besonderes. Im wechselnden Licht verändern sich auch die Steinformationen, die weißen Kreidefelsen changieren in Rot-, Lila- und Blautönen und wirken völlig anders als noch Minuten zuvor.

Außergewöhnlich war auch die Nacht, die ich in der Weißen Wüste verbringen durfte: Unsere Jeeps bilden einen Halbkreis und werden mit bunten Teppichen zu einem orientalischen Lager umfunktioniert. Auf Zelte verzichten wir, alle wollen lieber den klaren Sternenhimmel über der Wüste genießen. Es ist Januar, tagsüber ist es zwar heiß, doch nachts wird es eiskalt. Und so wärmen wir uns am heißen Pfefferminztee, singen gemeinsam mit unserem Guide und den Fahrern in der klirrend kalten Wüstennacht und drängen uns mit unseren Schlafsäcken am Lagerfeuer zusammen. In der Nacht funkeln Augen im Dunkel, ein Wüstenfuchs schleicht um unser Camp. Die Fahrer haben in sicherer Entfernung die Reste unseres Abendessens deponiert, damit sich die Füchse bedienen können, doch dieses besonders neugierige Exemplar streift durch unser Lager, ganz nah an unserem Schlafplatz vorbei.

Hast Du kurz den Herbststurm draußen vergessen und Dich mit mir in die Weiße Wüste geträumt? Warst Du vielleicht selbst schon mal da oder hast woanders in einem Wüstencamp übernachtet? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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Über den Autor

Marion

Marion erzählt auf escape-from-reality.de von großen und kleinen Auszeiten in aller Welt und vor der Haustür. Frei nach dem Motto "Raus aus dem Alltag" berichtet sie von Reisen, Kurztrips, Ausflügen, Wanderungen und besonderen Erlebnissen. Eben einfach dem Alltag entfliehen und das Leben genießen.

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