Fast vier Wochen war ich auf Overland Tour in Ostafrika mit einem Truck unterwegs, habe in Safari-Camps übernachtet, atemberaubende Landschaften bestaunt, die Big Five aus nächster Nähe erlebt und am Lagerfeuer nach einem langen Tag Geschichten gelauscht. Und währenddessen hat Afrika ein Stückchen meines Herzens gestohlen…
Tour-Steckbrief Afrika: Kenia – Tansania – Malawi – Sambia – Simbabwe
Overland Tour: Livingstone’s Africa
Dauer: 28 Tage
Gruppengröße: max. 20 (Tatsächlich waren wir nur 9 – also eine sehr angenehme Anzahl für eine Gruppenreise!)
Toursprache: Englisch
Transportmittel: Overland Truck, Safari Jeep, Dhau, Boot, Fähre, Tuk Tuk, Heißluftballon
Unterkünfte: Zelt, Camping-Hütten, Strand-Bungalows, Hostel, Hotel
Startpunkt: Nairobi | Endpunkt: Victoria Falls
Meine Reisezeit: November
Was diese Overland Tour durch Ostafrika ausmacht
Meine Overland Tour auf den Spuren des bekannten Afrika Forschers David Livingstone startete in Nairobi in Kenia und führte zum Naivasha See und in die Masai Mara mit ihrer großen Artenvielfalt. Die Reise ging weiter nach Tansania, wo wir in der weltberühmten Serengeti und im Ngorongoro Krater Gelegenheit zu weiteren fantastischen Tierbeobachtungen hatten.
Relaxed ging es zu auf der Gewürzinsel Sansibar, egal ob in den Gassen des historischen Stone Town, bei einer Schnorcheltour mit einer Dhau oder an den weißen Stränden der Insel im Indischen Ozean. Traumstrände erwarteten uns auch am Malawisee. Übrigens: Die hier vorkommenden Buntbarsche finden sich in Aquarien in aller Welt wieder. Die imposanten Victoria Fälle waren ein krönender Abschluss für meine unvergessliche Overland Tour durch Ostafrika.
Overlanding: Gruppenreise mit Abenteuer-Faktor
Für vier Wochen war der Truck unser zweites Zuhause. Er hat uns sicher über Sandpisten und durch die Savanne gebracht, egal wie holprig die Strecke auch war. Beim Overlanding bist Du zum einen nah dran an der Natur, zum anderen stehen die gemeinsamen Erlebnisse in der Reisegruppe im Vordergrund.
Kleine, internationale Reisegruppe
Ich hatte Glück: Meine Reisegruppe war klein und international, sie bestand aus nur neun Leuten aus Australien, Japan und Deutschland. Eine tolle Truppe gleichgesinnter Abenteuerlustiger, die schon nach wenigen Tagen zu Freunden wurden. Die Reiseerlebnisse wurden genauso geteilt wie die Aufgaben im Camp. Man hilft sich beim Aufbauen der Zelte, jeder packt beim Ein- und Ausladen des Trucks mit an und hilft beim Kochen oder Abspülen.
Der Overland Truck: Perfekt für das Abenteuer Afrika
Was ist eigentlich so ein Overland Truck? Im Prinzip handelt es sich um Trucks mit einem Kabinenaufbau, deren Inneres einem Bus ähnelt und Platz für ca. 20 Fahrgäste bietet. Ebenfalls mit an Bord: Ein zuverlässiger und umsichtiger Fahrer sowie ein Guide, der nicht nur für alle organisatorischen Fragen immer ein offenes Ohr hatte, sondern auch viel über Afrika zu erzählen hatte.
Vielleicht nicht ganz so komfortabel wie ein moderner Reisebus, aber dafür sind die umgebauten Trucks absolut robust und kommen auch in unwegsamem Gelände gut voran. Also auch auf Strecken, wo ein normaler Bus keine Chance mehr hätte. Der Overland Truck hat außerdem genügend Platz, um alle nötigen Camping-Utensilien von Zelten über Campingstühle, Wassertanks und Küchenausstattung bis zum Proviant zu verstauen.
Unterwegs mit dem “Leopard”
Bei Kumuka waren die Gefährte blau und jeder der Trucks bekam einen Tiernamen verpasst. Für den ersten Teil der Overland Tour in Kenia waren wir mit dem “Leopard” unterwegs. Ein etwas älteres Modell, dessen Ausstattung ein bisschen rustikaler war und das schon bessere Tage gesehen hatte. Trotzdem habe ich ihn irgendwie ins Herz geschlossen. In der Masai Mara wurde der “Leopard” sogar als Safari-Fahrzeug genutzt, und wir hatten eine gute Sicht von oben. Allerdings war es auch ganz schön holprig und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Auf dem Rückweg nach Nairobi ging unser lieber “Leopard” dann schlussendlich in die Knie und blieb liegen. Also hieß es „Gepäck umladen“ und wir wurden mit Kleinbussen zurück nach Nairobi gebracht, wo uns ein neuer Truck erwarten sollte.
Umstieg auf den “Honey Badger”
Unser neues Heim auf Rädern war um einiges größer und moderner. Der Einstieg in den Truck erfolgte über eine kleine, ganz schön steile Leiter, was mit Gepäck oder für eine kleine Pinkelpause unterwegs doch etwas mühsam war. Dafür gab es aber bequemere Sitze, mehr Platz, eine Ladestation fürs Handy und die Möglichkeit, sein Smartphone an die Musikanlage des Trucks anzustöpseln. “Honey Badger”, also Honigdachs, so der Spitzname dieses Overland Trucks. Der Honigdachs nimmt es mit Löwen und Leoparden auf, steckt den Biss von Giftschlangen locker weg und am liebsten plündert er Bienenstöcke. Daher gilt er als das unerschrockenste Tier der Welt. Nomen est Omen – auch unser “Honey Badger” Truck hatte ordentlich Wumms unter der Haube und transportierte uns unerschrocken durch Ostafrika.
Auf Safari im östlichen Afrika
Für die Safari in die Serengeti und den Ngorongoro Krater stiegen wir für einige Tage auf die Landrover eines lokalen Safari-Anbieters um. Das große Gepäck blieb währenddessen im Overland Truck und wir nahmen nur das Nötigste mit. Zelte, Campingzubehör und Kochutensilien stellte der Safari-Anbieter und die Crew bekochte uns sehr lecker.
Übernachten: Campen von wild bis wunderschön
Bei einer Overland Tour wird meistens gecampt. In der Regel übernachtet man auf Campingplätzen mit einfachen Sanitäranlagen (Gemeinschaftsduschen, Toiletten), ab und an kann aber auch mal ein Bush Camp in freier Natur angesagt sein. Beim Aufbau der Zelte fasst jeder mit an und mit ein bisschen Übung sind die Zwei-Mann-Zelte schnell aufgebaut.
Kochen im “Overland Style”
Bei einigen Overland Tour Anbietern reist ein Koch mit, bei anderen wird selbst der Kochlöffel geschwungen. So auch bei meiner Overland Tour: Während es mittags einfach ein paar schnelle Sandwiches gibt, kochen wir Abends gemeinsam. Es gibt je eine Dreiergruppe zum Kochen, Spülen und Truck sauber halten. Das bisschen “Haushalt” ist daher also schnell erledigt. Die meisten Campingplätze verfügen über eine einfache Kochstelle. Zum Essen sitzen wir auf Campinghockern im Kreis, manchmal auch um ein Lagerfeuer herum, man erzählt sich gegenseitig von den Erlebnissen des Tages.
Camping-Upgrade – ein Hauch von Luxus in Afrika
In einigen Camps kann man auch “upgraden”, was ich einige Male genutzt habe – vor allem nachdem ich in Malawi in den Strand-Bungalows von Kande Beach auf den Geschmack gekommen war. Besonders schön fand ich auch das fest aufgebaute Zelt, das ich mir im Zambezi Waterfront Camp in Livingstone gönnte: Mit Feldbett, kleiner Terrasse und elektrischem Strom.
Die Highlights meiner Overland Tour in Ostafrika – Afrika zum Reinschnuppern
Walking Safari am Lake Naivasha | Kenia
Von Nairobi, dem Startpunkt meiner Ostafrika-Reise, fahren wir an den rund 70 km entfernten Naivasha See. Er ist nicht nur der größte Süßwassersee in Kenia, sondern mit seiner Lage in 1.880 Metern Höhe auch der höchstgelegene See im ostafrikanischen Grabenbruch, dem Rift Valley. Der Lake Naivasha ist die Heimat von rund dreihundert Vogelarten, die eine entsprechende Geräuschkulisse abliefern. Ein Teppich von zart-lila blühenden Wasserhyazinthen bedeckt große Teile der Seeoberfläche.
Unser Camp liegt idyllisch direkt am Ufer des Sees. Von dort fahren wir mit dem Boot vorbei an zum Teil gähnenden, zum Teil kämpfenden Nilpferden zur Crescent Island. Crescent Island ist eine Halbinsel mit privatem Tierreservat. Hier stehst Du bei einer Walking Safari Giraffen, Zebras und verschiedenen Antilopenarten Auge in Auge gegenüber.
Eine Tagestour von Nairobi zum Lake Naivasha mit Crescent Island kannst Du hier buchen. *
Masai Mara: Im Land der Massai | Kenia
Wir fahren durch das Land der Massai. Von Zeit zu Zeit passieren wir ein Dorf oder eine der Rinder- oder Ziegenherden. Die stolzen Massai sind sowohl als Krieger, als auch als Viehhirten bekannt. In vielen Camps bewachen Massai Krieger, sogenannte Askari, in der Nacht das Lager und sorgen dafür, dass kein Raubtier zu Nahe kommt und zur Gefahr werden könnte.
Natürlich ist der Besuch eines Massai Dorfes in den meisten Fällen eine touristische Veranstaltung. Einst waren sie Nomaden und zogen durch die Savanne, heute leben die Massai meist halbnomadisch als Großfamilie in einem Kral zusammen. Wir dürfen einen Blick in eine der niedrigen Lehmhütten werfen. Es dauert eine Weile bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Der Rauch, der von der Feuerstelle aufsteigt, ist durchdringend und beißt in der Nase. Ich bin froh, als ich wieder ins Freie trete und durchatmen kann.
Anschließend zeigen uns die jungen Männer des Dorfes den traditionellen Sprung-Tanz der Massai. Unglaublich, wie hoch sie springen können! Nach dem Dorfrundgang werden wir zu Verkaufsständen geleitet, wo die Massai-Frauen Schmuck an den Mann oder die Frau bringen wollen. Berge von Halsketten, Armbändern, Schlüsselanhängern & Co. warten auf Käufer.
Auf Safari in der Masai Mara | Kenia
Die Masai Mara ist das tierreichste Reservat Kenias. Wenn die Trockenzeit in der Serengeti beginnt, wandern rund 1,5 Millionen Gnus und Zebras in die frischen Weidegründe der Masai Mara. Zwischen August und Oktober erreicht die große Tierwanderung, die “Big Migration” ihren Höhepunkt und in der Masai Mara reichen die riesigen Herden bis an den Horizont. Ende Oktober wandert ein Großteil der Gnus und Zebras wieder zurück in die Serengeti. Als ich Anfang November dort bin, sind die großen Herden bereits unterwegs.
Doch die meisten anderen Bewohner der Savanne sind ganzjährig in der Masai Mara anzutreffen, zum Beispiel verschiedene Antilopenarten, Büffel, Elefanten, Giraffen, Hyänen, Geparden und Löwen. Mit unserem Overland Truck “Leopard” unternehmen wir eine Pirschfahrt am Nachmittag und eine am nächsten Vormittag. Die muss ich mir leider entgehen lassen, weil ich mir – Achtung, Trommelwirbel! – eine Ballonfahrt über der Masai Mara gönne.
Unendliche Weiten der Savanne: Ballonfahrt über der Masai Mara | Kenia
Eine Fahrt mit dem Heißluftballon ist ein ganz besonderes Erlebnis – auch wenn man dafür ziemlich tief in die Tasche greifen muss (je nach Anbieter/Saison zwischen 350 und 500 $)! Aber an diesen Tag werde ich sicher mein ganzes Leben lang zurückdenken. Und zwar mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht.
Es ist noch stockdunkel, als ich am frühen Morgen aus dem Camp abgeholt und zum Startpunkt beim noblen Fig Tree Camp gebracht werde. In der Dämmerung laufen wir zu den Ballons: Fünf Stück sind es, die an diesem Morgen in den afrikanischen Himmel aufsteigen. Nachdem wir alle in die Körbe gekraxelt sind, gibt der Pilot Feuer.
Sanft steigt der Heißluftballon nach oben. Allmählich geht die Sonne auf und lautlos gleitet die Savanne unter uns hinweg. Zebras, Gnus und Antilopen werfen lange Schatten, genauso wie die Heißluftballons selbst. Wir überfliegen eine Herde Elefanten und folgen einem kleinen, grünen Bachlauf. Anderthalb Stunden sind wir in der Luft, bevor unser Korb halbwegs sanft wieder aufsetzt.
Während die Heißluftballons verladen werden, steigen wir in Safari-Fahrzeuge und fahren zu unserem Champagner-Frühstück. Allein schon die Fahrt dorthin ist eine Safari für sich: Unterwegs kommen wir in den Genuss weiterer Tierbeobachtungen. Löwen, Elefanten und Giraffen kreuzen unseren Weg. Krönender Abschluss ist das Buffet, das mitten in der Savanne aufgebaut wurde – es könnte auch direkt aus dem Film “Jenseits von Afrika” entsprungen sein.
Safari in der Serengeti: Zu Besuch bei den Big Five | Tansania
Schon als Kind ließ ich mir kaum eine Tierdoku von Grzimek im Fernsehen entgehen – natürlich auch nicht den Oscar-prämierten Klassiker “Serengeti darf nicht sterben”. Und schon damals stand für mich fest, dass ich die Serengeti irgendwann mal mit eigenen Augen sehen wollte…
Für unsere Mehrtagestour in die Serengeti und den Ngorongoro Krater tauschten wir unseren Overland Truck gegen Safari-Jeeps ein, die uns von Arusha in den wohl bekanntesten Nationalpark der Welt bringen sollten. Er zählt zu den größten Naturschutzgebieten und seit 1981 auch zum Weltnaturerbe der UNESCO. Zwei Nächte verbringen wir in einem Camp in der Serengeti und haben die Gelegenheit, mehrere Safaris zu unternehmen. Die Landschaft ist atemberaubend schön! Und wir haben Glück: Die “Big Five” geben sich allesamt die Ehre. Wir erleben sogar Geparden bei der Jagd, schlafende Leoparden in einem Baum und einen erbitterten Kampf zwischen zwei Zebrahengsten.
Wie im Paradies: Der Ngorongoro Krater | Tansania
Garten Eden wird der Ngorongoro Krater auch genannt. Er ist nicht nur ein Paradies für Afrikas Tierwelt, sondern gilt auch als Wiege der Menschheit. Daher sind die Erwartungen entsprechend hoch. Und sie werden auf ganzer Linie erfüllt: Der Ngorongoro Krater ist für mich eines der Highlights meiner Reise durch Ostafrika. Der Krater ist nicht nur Teil des Serengeti-Nationalparks in Tansania, er gehört außerdem auch zum UNESCO-Weltnaturerbe und zum Weltkulturerbe.
Zelten mit Ausblick: Unser Camp liegt am Kraterrand und bietet eine einmalige Aussicht auf das Kraterinnere. Über einen Durchmesser von rund 20 Kilometern erstrecken sich Akazienwald und Savanne.
Im Herzen des Kraters liegt der Magadi See mit seinem alkalischen Wasser. Hier stehen sich rosafarbene Flamingos die Beine in den Bauch. Während unserer Safari im Ngorongoro Krater begegnen wir nicht nur Zebras, Gnu-Herden, Antilopen, Gazellen, Hyänen, Warzenschweinen, Nilpferden und Geparden. Auch die Big Five lassen sich zahlreich blicken: Elefanten, Büffel, Löwen und sogar ein Nashorn laufen uns vor die Linse. Lediglich nach einem Leoparden halten wir an diesem Tag vergeblich Ausschau.
Innerhalb weniger Stunden erleben wir sozusagen Afrika im Miniaturformat. Kein Wunder, dass Bernhard Grzimek den Ngorongoro Krater als größten natürlichen Zoo der Welt und als achtes Weltwunder bezeichnete. Und nach einem erlebnisreichen Safari-Tag bin ich ganz seiner Meinung!
Wo der Pfeffer wächst: Gewürzinsel Sansibar | Tansania
Vom tropischen Dar es Salaam an der Küste Tansanias nehmen wir die Fähre nach Sansibar. Die Überfahrt dauert etwa drei bis vier Stunden. Sansibar ist als Gewürzinsel bekannt. Siedler aus dem Oman haben die Gewürze hier heimisch gemacht. Auf einer Gewürztour kann man die verschiedensten Gewürze entdecken, riechen und schmecken. Zum Beispiel Gewürznelken, schwarzen Pfeffer, Kardamom, Zimt, Vanille und Zitronengras. Eine Gewürztour sollte bei einer Reise nach Sansibar unbedingt dazugehören.
Eine Gewürztour mit Kochkurs auf Sansibar kannst Du zum Beispiel hier buchen. *
In den Gassen von Stone Town
Orientalisch ist das Flair von Sansibars Altstadt Stone Town mit ihrem Labyrinth aus Straßen und der arabisch anmutenden Architektur. Hier kannst Du das “House of Wonders”, den Sultanspalast und das Fort bestaunen, auf dem Sklavenmarkt in die dunkle Geschichte der Insel eintauchen oder mit einer Dhau zur vorgelagerten Prison Island mit ihren Riesenschildkröten fahren. Abends treffen sich Touristen und Einheimische auf dem Nachtmarkt Forodhani Gardens. Oder Du huldigst in Mercury’s Bar dem verstorbenen Queen-Sänger Freddie Mercury und genießt dabei den Sonnenuntergang.
Es werden die verschiedensten Führungen und Ausflüge in Sansibar Stadt * bzw. Stone Town angeboten.
Die Traumstrände von Sansibar
Sansibars Strände mit ihrem paradiesisch weißen Sand, dem türkisblauen Wasser und wunderschönen Sonnenuntergänge sind weltberühmt. Für Strandliebhaber ist Sansibar also ein absolutes Traumreiseziel. Ich verbringe während dieser Tour durch Ostafrika drei Nächte in urgemütlichen Bungalows in Nungwi im Norden der Insel. Auch eine Schnorcheltour mit einer traditionellen Dhau würde ich auf jeden Fall empfehlen.
Malawi: Das warme Herz Afrikas | Malawi
Malawi ist noch ein Geheimtipp für viele Afrika-Reisende. Meine Overland Tour führt entlang des Malawi Sees, der für seinen Fischreichtum berühmt ist. Buntbarsche aus dem Malawi See finden sich in den Aquarien in aller Welt.
Unser erstes Lager in Malawi schlagen wir im Chitimba Camp auf. Chitimba ist ein Dorf, das zwischen der Grenze zu Tansania im Norden und der südlich gelegenen malawischen Regionalhauptstadt Mzuzu liegt. Umgeben von Bananenstauden und Papayabäumen und umrahmt von den Livingstonia und Nykia Bergen hat sich das Camp an einem schönen Strandabschnitt angesiedelt. Bei einem Spaziergang durch Chitimba lernen wir das Dorfleben kennen, werden durch die Schule und die Krankenstation geführt und werden von einem tanzenden, glühende Kohle essenden Medizinmann empfangen.
Lesetipp: Malawi - Das warme Herz Afrikas
Das Strandleben am Malawi See genießen wir am Kande Beach, wo wir in Beach Bungalows untergebracht sind – eine willkommene Abwechslung zu unseren Zelten. Die Kulisse mit der vorgelagerten kleinen Insel ist idyllisch und wie gemacht für den perfekten Sonnenuntergang.
Lesetipp: Kande Beach - An den goldenen Stränden des Malawi Sees
Victoria Fälle: Der Rauch, der donnert | Sambia & Simbabwe
Sie sind weder die höchsten, noch die breitesten Wasserfälle der Welt. Und doch zählen die Victoria Fälle zu den größten Naturwundern der Welt. Die Wassermassen des mächtigen Sambesi haben eine gewaltige Schlucht in die Felsen gegraben, die gleichzeitig auch die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe markiert. 111 Meter stürzen die Victoria Fälle in die Tiefe – ein Mekka für Adrenalin-Junkies und Abenteuerlustige. Wer will, kann sich hier unter anderem an einem Bungee Seil von einer Brücke über dem Sambesi hinabstürzen oder in den wilden Fluten des Flusses eine Rafting Tour mitmachen. Wer es etwas gediegener mag, genießt eine Sunset Bootstour auf dem Sambesi (kann zum Beispiel hier gebucht werden *).
“Mosi-oa-Tunya” nennen die Einheimischen die Victoria Fälle – der “Rauch, der donnert”. So heißt übrigens auch ein leckeres lokales Bier. Und der Name passt wirklich zu diesem Naturwunder: Denn durch den tiefen Sturz des Wassers entsteht eine Gischt, die bis zu 500 Meter hoch steigt und weithin zu sehen ist. Aber vor allem auch lautstark zu hören ist.
Bei meiner Overland Tour sind wir drei Tage in Livingstone (Sambia) und zwei Tage in Victoria Falls (Simbabwe), so dass wir die Fälle von beiden Seiten erleben können.
Microlight-Flug über den Victoria Fällen
Beeindruckend bis zum “Geht-nicht-mehr” sind die Victoria Fälle aus der Luft. Man kann auch mit einem Helikopter diesen sogenannten “Flug der Engel” machen. Doch ich entscheide mich für einen Flug mit dem Microlight. Der Blick hinab auf den Sambesi, die Victoria Fälle und sogar auf eine den Fluss durchquerende Elefantenherde ist atemberaubend – und mein Magen macht Loopings. Aber es hat sich gelohnt.
Baden mit dem Teufel: Devil’s Pool
Es ist Trockenzeit, als ich durch Ostafrika reise. Vielleicht sind die Wassermassen der Victoria Fälle also nicht ganz so spektakulär, wie wenn der Sambesi viel Wasser führen würde. Doch das Niedrigwasser macht einen Abstecher zum Devil’s Pool möglich. In der Regel ist das zwischen September und Dezember möglich. Der Devil’s Pool ist ein natürliches Becken direkt an der Kante der Wasserfälle und damit wohl der gefährlichste Pool der Welt. Quasi die große Badewanne des Teufels.
Um dorthin zu gelangen, bringt mich ein Boot zunächst auf die Livingstone Island, dort geht es erst zu Fuß weiter. Dann heißt es “Schwimmen!”. Mitten durch den Sambesi. Ja, den Sambesi, dieses große wilde Ding! Okay, nicht ganz hindurch, aber es ist bei der relativ starken Strömung doch ein ganz schönes Stück bis man wieder felsigen Untergrund unter den Füßen hat.
Und von dort kann man dann wahlweise in den Devil’s Pool springen oder etwas weniger elegant hinunter klettern. Um dann darin zu planschen, sich vom Guide an den Füßen festhalten zu lassen und über die Kante in die Schlucht hinunter zu schauen – und natürlich um Beweisfotos zu machen!
Mein Check: Pro & Contra
Eine Overland Tour ist eine tolle Möglichkeit, Afrika zu erleben und dabei auch große Strecken zurückzulegen. Darüber hinaus machen Naturerlebnisse, gemeinsame Aktivitäten und ein starker Zusammenhalt solch eine Gruppenreise aus.
Eine Overland Tour mit dem Truck bedeutet holprige Pisten, Staub überall, lange Fahrstrecken, Zelt aufbauen, Mitanpacken, zum Teil einfachste und mehr als rustikale Sanitäreinrichtungen oder auch mal ein Bush Camp. Aber eben auch ganz viel Abenteuer!
Warst Du schon einmal in Afrika bzw. in Ostafrika? Vielleicht hast Du ja sogar schon eine Overland Tour gemacht? Dann lass mir doch einen Kommentar da!
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Hey liebe Marion! Danke für den super hilfreichen Rundreise-Artikel. Deine Fotos sind auch mega gut! lg Martina
Huch, dieser Artikel ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Dachte eigentlich, dass ich alle Afrika-Posts schon gelesen habe. Da muss ich wohl noch mal nachschauen. 🙂
Wie auch immer: Toller Beitrag, schöne Fotos und eine sehr hilfreiche Karte. Finde ich gut, dass du die auch mit reingebrach hast!
Toller Blogeintrag! Die Fotos gefallen mir besonders gut, inbesondere das von der Affenmutter (oder Vater?) mit dem Jungen auf dem Rücken. Das ist sooooooo süß! 🙂
Ich finde es toll, wie viel Mühe du dir mit deinen Blogartikeln machst. Weiter so!
Liebe Grüße,
Tatjana
Hi Marion, ein echtes Abenteuer hast du da erlebt! Cool, dass du alle Big 5 gesehen hast! Tolle Fotos und Erinnerungen die für immer bleiben werden. Ich denke immer noch an meinen Afrikatrip zurück obwohl der schon 15 Jahre her ist..
Vg Simone
Wooow, da will ich jetzt sofort hin!
Diese Landschaften und Strände und Tiere – unglaublich schön. Das Nilpferd Foto find ich besonders klasse.
Dein Bericht klingt so sehr nach Abenteuer, da bekommt man echt Lust sich einen Truck zu schnappen und loszufahren. Respekt auch fürs Baden im gefährlichsten Pool der Welt 😀
Liebe Grüße,
Jessi ?
Hallo Marion,
wieviele Kilometer habt ihr den in den 28 Tagen zurückgelegt? Was man muss man Budget technisch, für solch eine Reise einkalkulieren. Ich persönlich mag ja das minimalistische Outdoorabenteuer sehr und deine Bilder sprechen für sich.
Gruß Mario
Hi Mario,
Kilometer muss ich – mit Hilfe von Google Maps – schätzen. Das dürften wohl so um die 4.000 Kilometer gewesen sein! Ohne Flug hat die Reise 2011 ca. 2.000 EUR gekostet, Trip Kitty ging glaube ich nochmal extra. Safaris waren dabei, aber sowas wie die Ballonfahrt oder der Microlight Flug waren natürlich separat.
LG
Marion
Liebe Marion,
ich sag nur OH MEIN GOTT! Ich will schon soooo lange nach Afrika, habe es aber aus vielen Gründen noch nicht getan. Aber wenn ich den Bericht lese und die Bilder ansehe (ich würde am liebsten zu jedem Absatz und jedem Foto kommentieren!), will ich da sofort hin. Ich glaube, die Heißluftballonfahrt wäre für mich auch en Highlight gewesen…
Also, Danke, dass du mich auf diese Reise nach Afrika mitgenommen hast!
Liebe Grüße,
Barbara
Liebe Barbara,
freut mich, dass Dir der Bericht so gefällt! Die Geschichte mit dem Heißluftballon war wirklich extrem toll – ach, eigentlich alles 🙂
Liebe Grüße,
Marion
Hallo Marion,
was für ein Erlebnis! Afrika ist wirklich ein Traum und du hast so viel erlebt. Um die Ballonfahrt beneide ich dich wirklich.
So eine Overlandour ist eher nix für mich, aber bei so vielen tollen Erlebnisse würde ich mich wohl trotzdem darauf einlassen.
LG
Ina
Liebe Marion,
das klingt wirklich großartig und die Bilder sind einfach grandios. Jetzt hätte ich selbst richtig Lust so eine Overlandtour zu machen. Mich würde allerdings auch interessieren, wieviel du etwas ausgegeben hast. 😉
Viele liebe Grüße
Kathi
Klingt fantastisch! Hast du irgendwo einen Preis genannt? Kann mir nicht vorstellen, was so eine Rundreise kostet…
LG, Jenny
Hi Jenny,
ohne Flug hat die Reise damals (2011) rund 2000 EUR gekostet. Aber den Anbieter gibt es nicht mehr 😉
LG
Marion
Hallo Marion,
wow, der Artikel hat mich gerade mal für einen Augenblick sprachlos gemacht! Das klingt nach einer absolut unvergesslichen Erfahrung. Unglaublich, was Du in den vier Wochen alles gesehen und erlebt hast! Das Konzept der Overland Tour ist wirklich interessant. Ich organisiere ja gerne alles selbst – aber für Afrika scheint mir das eine sehr gute Alternative zu sein. Dein Bericht macht richtig Lust auf den Kontinent, zumal das bei mir noch ein weißer Fleck auf der Landkarte ist. Das sollte ich schleunigst ändern… 😉
Liebe Grüße
Katharina
Hi Katharina,
ich fand das Overlanding auch eine super Möglichkeit, um Afrika zu entdecken. Das war bestimmt auch nicht meine letzte Tour 🙂
LG
Marion
Hi Marion,
Wahnsinnig cool! Wir sind „nur“ im Hilux durch Namibia und Botswana getourt und da hab ich immer die Overland Trucks beneidet… Aber ich glaube, mit so einem Monstrum zu fahren, hätten wir uns beide nicht getraut – mir war ja der Hilux schon suspekt am Anfang.
Aber tolle Tierbilder haben wir trotzdem hinbekommen :D, nur einen Geparden haben wir leider verpasst – Grund, nochmal loszufahren.
LG Anke
Hi Anke,
also ans Steuer hätte ich auch nicht unbedingt gewollt, bei so einem Monster Truck 🙂 Aber wir hatten einen tollen Fahrer und da hat das Mitfahren super Spaß gemacht.
LG
Marion
Hallo Marion,
ich war selbst noch nie in Afrika, doch dein Bericht macht Lust irgendwann hinzufliegen! Es sind komplett andere Sachen, die du entdeckst, als ich bisher auf meinen Reisen erlebt habe! Besten Dank!
Liebe Grüße,
Alex.
Hey, super Artikel. Da tauche ich doch gleich wieder ein in die Welt Afrikas – muss gleich mal mein Fotobuch holen 😉
Muss wirklich darüber nachdenken ob vielleicht nächstes Jahr mal wieder Afrika drinn ist. Kapstadt – Vic Falls steht ja ganz oben auf der Wunschliste (die aber sehr lang ist).
Afrika ist toll!!!
So ein schöner Artikel, da fühle ich mich gleich zurück versetzt zu meiner Overlanding Tour durch Südafrika und Namibia. Natürlich total andere Gegend, aber die Art des Unterwegs sein, mit Anpacken, etc. ist gleich und genau das habe ich auch so geliebt 🙂
Die Maasai Mara kenne ich von einer Reise nach Kenia und fand sie ebenfalls beeindruckend. Vor allem der Tierreichtum der ostafrikanischen Nationalparks ist klasse. Mittlerweile fehlt mir nur noch der Leopard für die Big Five, da hattest du mehr Glück. Aber es gibt auch so genug andere, schöne Tierarten.
Nach Sansibar möchte ich auch unbedingt nochmal. Eigentlich war es für dieses Jahr geplant, aber ich denke da reicht mein Geld wohl nicht mehr für. Aber bekanntermaßen kommt man immer wieder nach Afrika und ich werde auch nicht das letzte Mal dort gewesen sein 🙂
Liebe Grüße,
Lynn
Hi Lynn,
ja, Afrika weckt auf jeden Fall die Sehnsucht! Ich will auch unbedingt noch viel mehr von diesem schönen Kontinent sehen – u.a. auch Südafrika und Namibia. Und solche Overland Touren finde ich wirklich eine gute Art, um Afrika zu entdecken – oder generell Länder, die große Reisestrecken erfordern und in denen die Natur im Vordergrund steht.
Liebe Grüße,
Marion
Ja, das sehe ich auch so. 🙂 ich kann G-Adventures auch nur sehr empfehlen für Touren durch das südliche Afrika.
Liebe Grüsse
Mit G Adventures war ich auch schon unterwegs – in Ägypten und Kuba 🙂
Liebe Grüße,
Marion
Afrika erleben ist aber cool. Die Fotos sagen nur dafür!
Wow – was für eine tolle Reise! Die Tierfotos sind <3 Und ein großes Kompliment wie du das alles aufbereitet hast! Macht echt Lust drauf 🙂
LG Romeo
Hi Romeo,
freut mich, dass Dir der Artikel gefällt. Die Reise war wirklich toll, ich denke unheimlich gerne daran zurück 🙂
Liebe Grüße,
Marion