Weihnachtsmärkte und Glühwein, Adventskranz und Kerzenlicht, Weihnachtsplätzchen, ein geschmückter Weihnachtsbaum, Kartoffelsalat mit Würstchen oder die obligatorische Weihnachtgans – es gibt viele Bräuche und Traditionen, die sich rund um das Weihnachtsfest ranken. Manche sind vielleicht typisch für Deutschland oder für eine bestimmte Region, vielleicht gibt es aber auch die ein oder andere Gewohnheit, die über die Jahre hinweg in Deiner Familie zur Tradition geworden ist. Bei uns kommen beispielsweise traditionell an Heiligabend Königinpasteten mit Hühnerragout auf den Tisch. Das Rezept hat meine Mutter schon von ihrer Mutter und bei diesem Gericht muss ich immer an Weihnachten denken.
Doch wie feiert man Weihnachten eigentlich in anderen Ländern? Rund um den Globus gibt es die unterschiedlichsten Bräuche, die zum Teil wirklich schön sind. Warum also nicht Dein Weihnachten bereichern und die schönsten Bräuche aus aller Welt mischen? Der ultimative Weihnachtsmix sozusagen! Bei mir hat dieses Jahr zum ersten Mal ein dänischer Weihnachtsnisser Einzug gehalten. Was es damit auf sich hast, liest Du weiter unten. Und ich traue mich zum ersten Mal an eine Ente – vor der Zubereitung so eines ganzen Vogels hab ich ja ordentlich Respekt, also drück mir die Daumen!
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So feiert man Weihnachten in … Kolumbien
Weihnachten bei 30 Grad und unter Palmen – in Kolumbien fällt nicht nur das Wetter anders auch, sondern auch die Weihnachtsstimmung. Statt einer besinnlichen Vorweihnachtszeit ist es äußerst bunt. Es wird ausgiebig getanzt, gelacht und gefeiert. Ein bißchen Salsa, Merengue oder Bachata kann ja nicht schaden. In Ermangelung echter Tannenbäume gibt es die Plastikvariante, gerne auch in pink oder anderen grellbunten Farben. Und natürlich mit einer Lichterkette, die in wechselnden Farben blinkt. Auch in den Städten wird fröhlich und bunt dekoriert mit riesigen Weihnachtsfiguren dekoriert. Einen besonderen Glanz in die Adventszeit bringt der Dia de las Velas am 7. Dezember. In jedem Haus brennen dann unzählige Kerzen. An diesem Tag wird die Ankunft Marias gefeiert und die vielen Kerzen sollen ihr den Weg weisen.
So feiert man Weihnachten in … Dänemark
Aus dem dänischen Weihnachtsfest ist der Nisser nicht wegzudenken – ohne Nisser kein Jul! Als Weihnachtsdeko findet man ihn in jedem Haus. Und zwar in allen Größen und Formen. Der Nisser ist eine Art Weihnachtskobold, in Schweden und Finnland auch als „Tomte“ bekannt. Es ist Brauch, den Julenisse mit einem Schälchen Milchreis zu versorgen. Damit soll der Kobold für das restliche Jahr freundlich gestimmt werden. Nachdem ich dieses Jahr zwei Mal in Dänemark war, hat erstmals auch ein Nisser Einzug in meine Weihnachtsdeko gehalten. Nur Milchreis hat er bislang noch keinen bekommen, vielleicht sollte ich mich da mal ranhalten…
So feiert man Weihnachten in … Neuseeland
Weihnachten fällt mitten in den neuseeländischen Sommer, also mitten in die Reisezeit. Kein Wunder also, dass viele Kiwis Weihnachten am Strand verbringen. Dazu passt natürlich ein „Barbie“, beim Weihnachts-Barbecue wird also gebrutzelt was das Zeug hält. Das wichtigste Weihnachtssymbol Neuseelands ist der Pohutakawa Baum, der auch Weihnachtsbaum genannt wird. Damit ist er die neuseeländische Variante des bei uns verbreiteten Weihnachtssterns. Der Pohutakawa Baum blüht von Mitte bis Ende Dezember. Pünktlich zum Fest erblüht er in festlichem Rot.
Takapuna.Auckland Ein von @_littlecamera_ gepostetes Foto am
So feiert man Weihnachten im … Elsaß
Nur ein paar Kilometer entfernt von meinem Zuhause liegt das Elsaß. Die Weihnachtsmärkte sind weithin berühmt und ein Ausflug in der Vorweihnachtszeit lohnt sich. Wunderschön sind zum Beispiel die Weihnachtsmärkte auf den verschiedenen festlich beleuchteten Plätzen Straßburgs. Am Fuß des Münsters findet der bekannteste Straßburger Weihnachtsmarkt statt, der Christkindelsmärik. Er ist der älteste Weihnachtsmarkt Frankreichs – seit 1570 (!) gibt es ihn schon. Kein Wunder, dass Straßburg sich als „Weihnachtshauptstadt“ rühmt. Aber das Elsaß gilt auch als die Wiege des Weihnachtsbaums. In der Bibliothek von Sélestat findet sich die erste schriftliche Erwähnung über den Verkauf von Tannenbäumen – sie stammt aus dem Jahr 1521. Typisch sind auch die elsässischen „Bredala“, Butterplätzchen die mit Zimt, Nüssen oder Kakao verfeinert werden.
??? #strasbourg #capitaledenoel #beauté Ein von Julie Klein (@julie23o6) gepostetes Foto am
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So feiert man Weihnachten in … Portugal
In Portugal wird traditionell spät gegessen, so auch an Heiligabend. Nach der Messe ist es Brauch, einen Eintopf zu servieren. Bei dem darf natürlich das Nationalgericht Bacalhau nicht fehlen. Der getrocknete Stockfisch ist aus Portugals Küche kaum wegzudenken.
So feiert man Weihnachten in … Peru
Besonders wichtig in Peru in der Weihnachtszeit ist „El Nacimiento“, die Krippe. Sie ist oft eine richtige Miniaturlandschaft mit allem drum und dran. An Heiligabend heißen peruanische Familien das Jesuskind willkommen, indem sie es in die Krippe betten. Nach dem Festessen (nach amerikanischem Vorbild ist das oft ein Truthahn) darf der Panéton nicht fehlen, dazu gibt es eine heiße Schokolade aus peruanischem Kakao. Der Hefeteigkuchen mit kandierten Früchten und Rosinen kam mit italienischen Auswanderern nach Peru. Wie bei uns der Christstollen gehört er zum Fest dazu. Der Panéton (oder auch Panción) wird auch gerne als Geschenk mitgebracht.
So feiert man Weihnachten in … Irland
In Irland wird das Haus mit Zweigen und Kränzen festlich geschmückt. Neben Ästen der Stechpalme sind es vor allem Mistelzweige, die über der Tür angebracht werden. Sie sollen vor bösen Geistern schützen – geküsst werden darf natürlich auch. Der Adventskranz hat traditionell fünf Kerzen. Drei davon sind lila, eine rosa und eine weiß. Die beiden ersten lilafarbenen Kerzen werden an den ersten beiden Adventssonntagen entzündet, sie stehen für Besonnenheit und Buße. Am dritten Adventssonntag ist die rosane Kerze dran, sie symbolisiert die Vorfreude. Die dritte lilafarbene Kerze ist ein Zeichen für das Ende der Adventszeit. Die fünfte, weiße Kerze wird am Heiligen Abend angezündet. Mit ihr wird Christi Geburt gefeiert. Das offizielle Ende der Weihnachtszeit ist der 6. Januar. In Irland wird hier die sogenannte „Weihnacht der Frauen“ gefeiert. An diesem Tag dürfen die Frauen keine Hausarbeit verrichten. Und gehen stattdessen oft in den Pub, während die Männer zu Hause den Weihnachtsschmuck abnehmen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen wunderschöne Weihnachtsfeiertage mit Euren Lieben – wie und wo auch immer Ihr feiert! Vielleicht mixt Ihr ja auch Weihnachtsbräuche aus aller Welt und feiert so ein unvergleichliches Fest.
Dieser Blogpost nimmt an der Blogparade „Weihnachtsbräuche – so feiert man Weihnachten in …“ von we2onTour teil. Du willst noch mehr über Weihnachtsbräuche aus aller Welt wissen? Dann schau doch mal bei den anderen Beiträgen vorbei!
Lass mir einen Kommentar da und verrate mir, wie Du Weihnachten feierst! Gibt es Bräuche und Traditionen, die für Dich zum Weihnachtsfest einfach dazu gehören? Oder hast Du vielleicht Weihnachtsbräuche aus anderen Ländern übernommen?
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[…] in der Vorweihnachtszeit gern vor dem grauen Wetter in Deutschland und hat die unterschiedlichsten Bräuche rund um den Globus für dich gesammelt. Während es in der Adventszeit in Kolumbien bunt und ausgelassen zugeht, […]
Den blühenden Weihnachtsbusch in Neuseeland kannte ich noch gar nicht. So schönes festliches Rot!
Und da es bald nach Peru geht, hoffe ich dass es die Leckereien dann auch außer halb der Weihnachtszeit gibt 🙂
Wenn nicht den Panéton, so wirst Du doch genug andere Leckereien in Peru finden 🙂 Zum Beispiel Ceviche, leckere Camarones oder Lomo Saltado. Und trink mal nen Pisco Sour für mich mit!
[…] Marion von Escape from Reality mit „Weihnachten in aller Welt“ […]